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Channel: Elke Haase – Fliedertraum Blog
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Ein Blütenmeer im Spätsommer

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Blüten können ja nun wirklich die unterschiedlichsten Formen besitzen: Trichterförmig, in Radform, als Glocke oder sogar in Form eines Schmetterlings. Und vieles, vieles mehr. Grundsätzlich könnte ich einen ganzen eigenen Artikel hier über Blütenformen schreiben und würde wahrscheinlich nur die Oberfläche ankratzen. Wer mehr darüber wissen will, kann ja mal hier zum Beispiel hineinschauen.

Eine ganz besondere Blütenform

Mir geht es aber heute um eine ganz spezielle Blütenform, die ein bisschen so aussieht, als hätte jemand buntes Krepppapier an einen Baum gewickelt. Klingt einerseits merkwürdig. Auf der anderen Seite rede ich aber hier von einer wunderschönen Pflanze, die durch ihre reichhaltigen Blüten gut und gerne an die schönsten Fliedersorten heranreicht. Gleichzeitig besitzt sie durch die Bank eine sehr schöne rote Herbstfärbung und optisch sehr schicke Rindenzeichnungen: Die Lagerstroemie, auch Elfenflieder oder, siehe ihre Blütenform, Kreppmyrte genannt.

Lagerstroemia

Wunderschön, oder? Lagerstroemien machen in wirklich jedem Garten eine gute Figur. Wie auch diese „Biloxi“ in dem Garten meiner Mutter, aus dem dieses Fotos stammt und wo Passanten immer mal wieder stehen bleiben und die schönen Blüten bewundern.

Die ersten Lagerstroemien stammten ursprünglich aus dem asiatischen Raum. Auf dem indischen Subkontinent waren sie ebenso zu finden, wie in China, Japan und dem nördlichen Australien. Benannt sind sie nach dem Schweden Magnus Lagerström, der zur Zeit ihrer Entdeckung im Jahr 1759 durch westliche Forscher Direktor der schwedischen Ostindien-Kompanie war. Aufgrund der weiten Verbreitung im gesamten asiatischen Raum gibt es heute eine Menge unterschiedliche Arten des Elfenflieders. Eine genauere Auflistung der einzelnen Arten finden Sie beispielsweise hier im „US National Germplasm System“.

Lagerstroemien besitzen in der Regel auch eine ganz einzigartige Rindenzeichnung.

Kreuzungen mit indianischen Namen

Dass ich hier eine US-Amerikanische Klassifizierungsseite verlinke, ist übrigens kein Zufall. Seit mehr als 250 Jahren gehört die „crepemyrtle“ fest zum Ebenbild der amerikanischen Südstaaten. Zunächst vor allem in Form der ursprünglich aus China stammenden Lagerstroemia indica. Diese Sorten blühen zwar außerordentlich lange – im Grunde den ganzen Sommer über. Sie waren jedoch stets etwas anfällig für Krankheiten wie zum Beispiel Mehltau. Eine Lösung für dieses Problem fanden Forscher des „US National Arboretum“ in Washington um das Jahr 1950 herum. Während einer Forschungsreise nach Japan schickte der Botaniker John Creech einige Ableger der dort heimischen Lagerstroemia fauriei nach Hause. Diese stellten sich als resistent gegen Krankheiten heraus und legten eine sehr hohe Winterhärte an den Tag. Perfekt für Kreuzungsversuche mit den einheimischen Elfenflieder-Sorten! Das Ergebnis waren diverse neue Sorten mit den Vorzügen beider „Elternteile“, die noch heute einen großen Stellenwert in Gärten rund um den Globus verteilt besitzen.

Die roten Blätter im Herbst haben ebenfalls einen sehr hohen Schauwert.

Diese Sorten sind übrigens sehr leicht zu erkennen, da sie alle Namen aus der Sprache der US-Amerikanischen Ureinwohner erhalten haben. Wenn sie also Lagerstroemien mit Namen wie Natchez, Comanche oder Catawba sehen, können Sie davon ausgehen, dass Sie Sorten aus dieser besonderen Züchtung vor sich haben. Wie zum Beispiel auch bei uns im Shop, wo wir eine erste Anzahl an Lagerstroemien als Begleitpflanzen für Fliedergärten zusammengestellt haben. Tendenz in jedem Fall steigend.


Wenn es draußen kälter wird…

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Wenn ich aus dem Fenster schaue, möchte ich lieber gleich wieder die Vorhänge vorziehen. Regen, Sturm, Dunkelheit – die Tage sind teilweise wirklich alles andere als schön. Trotzdem ist momentan eine wichtige Zeit im – nennen wir es mal „Fliederkalender“. Denn gerade jetzt in der Schmuddelzeit ist der ideale Zeitpunkt, um neue Flieder „in die Erde“ zu bringen. In der kalten Jahreszeit haben Fliederpflanzen Zeit, ein ordentliches Wurzelwerk zu bilden und sich gleichzeitig an die neue Umgebung zu gewöhnen. Denn dass Flieder längst nicht immer bereits im ersten Jahr nach einer Verpflanzung Blüten ausbringt, ist leider nicht ungewöhnlich.

Frostschutz im Garten

Grundsätzlich haben Fliederpflanzen eine hohe Frosttoleranz. Ich hatte es ja hier in diesem Blog schon einmal geschrieben: Es gibt sogar Sorten, die problemlos in Sibirien gedeihen! Ab der 3,5-Liter-Größe, wie wir sie bei uns als kleinste Größe im Shop haben, sind deswegen viele der folgenden Maßnahmen nicht nötig. Gerade junge Flieder, zum Beispiel in der Tb9er-Größe, sind jedoch, genau wie andere Stauden und Gehölze auch, in den ersten Jahren für ein wenig Winterschutz sehr dankbar. Dabei können Sie Methoden anwenden, die Sie möglicherweise schon vom Rosenschutz für kalte Tage kennen: Eine Möglichkeit wäre zum Beispiel, die Pflanzen zehn bis 15 Zentimeter hoch mit Laub, lockerer Lauberde oder Gartenkompost anzuhäufeln. Herausschauende dünne Triebe können mit Nadelreisig abgedeckt werden. Wenn wir eher von jungen Bäumen reden, wäre ein Umwickeln mit Schilfrohrmatten eine gute Möglichkeit, die Stämme vor Frost zu schützen.

 

Zum Vergleich: Links sehen Sie einen 3,5-Liter-Flieder der Sorte „Nadezhda“, rechts die selbe Pflanze in der kleineren Tb9er-Größe.

Das Ganze mag vielleicht nicht besonders ordentlich aussehen. Wenn es um Winterfestigkeit geht, heiligt jedoch ganz klar der Zweck die Mittel. Im Übrigen nicht ausschließlich, damit es den Pflanzen in Ihrem Garten gut geht. Es kann ihnen nicht schaden, wenn Sie Stängel oder Blütenstände stehen lassen. Aber an anderer Stelle ist es sehr nützlich: Denn dort überwintern gerne die Larven verschiedenster Insekten. Eine ideale Ergänzung für den Speiseplan im Winter leicht darbender Vögel, oder? Wenn übrigens der Frost erst einmal so richtig da ist, haben Sie in den Resten wieder eine tolle Gartendekoration. Mit Raureif überzogene Blütenstände zum Beispiel sehen wirklich toll aus!

Ein Winterbild aus meinem Fliedergarten: Wie Sie sehen, macht die Kälte den Pflanzen wenig aus – und schön anzuschauen ist es auch.

Winterfeste Kübelpflanzen

Ein wenig mehr Pflege und Einsatz verlangen Kübelpflanzen, selbst dann, wenn sie im ausgepflanzten Zustand eigentlich sehr frosthart sind. Kübel frieren bei entsprechenden Temperaturen recht schnell ein, was sich bei stärkerem Frost direkt auf das Wurzelwerk auswirken und es beschädigen kann. Vor allem immergrüne Pflanzen bekommen außerdem ein Problem, wenn durch eingefrorene Kübel und Wurzelballen die Wasserzufuhr unterbrochen wird. Eine gute Idee, um Kübelpflanzen über den Winter zu bringen, wenn sie nicht gleichzeitig ins Haus geholt werden sollen, wäre zum Beispiel, die Kübel etwa zehn Zentimeter dick in eine Isolierschicht aus Kokosfasermatten, Jute oder Sackleinen einzuwickeln. Ein Einfrieren des Kübels und der Wurzeln werden Sie so zwar wahrscheinlich nicht verhindern. Es dauert jedoch länger, so dass beide beim Einfrieren ein Stück weit geschont werden. Um zusätzlichen Schutz zu erzeugen, können Sie außerdem die Erdoberfläche mit Reisig abdecken. Dann kann die wirklich kalte Jahreszeit auch kommen…

Herbstliche Grüße aus meinem Garten

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In der vergangenen Woche habe ich mich ja ein wenig damit beschäftigt, wie man seinen Garten „Winterfein“ machen kann. Immerhin dauert es ja nun nicht mehr allzu lange, bis die dunkle Jahreszeit uns wieder einmal fest in ihrem Griff hat.

Noch ist es aber längst nicht so weit und da wir auch in diesem Jahr bereits zumindest einige schöne Herbsttage hatten, habe ich die Gelegenheit genutzt, diese einmal fotografisch festzuhalten. Vor allem die Malus bringen momentan mit ihren Früchten so einiges an Farbe in meinen Garten. Wer den botanischen Fachbegriff nicht kennen sollte: Malus sind Zierapfelsträucher, mit denen ich mich auf diesem Blog bereits hier näher beschäftigt habe.

Sehr schön: Ein Malus-Stämmchen in der sogenannten Pendula- oder Trauerform.

Viele Malussorten, wie auch die hier zu sehende ΄Evereste΄ tragen rötlich bis dunkler gefärbte Früchte. Und erinnern nicht nur optisch an Speiseäpfel.

Maluspflanzen haben nicht immer rote Früchte: Hier sehen Sie die ‚Golden Hornet‘, deren Früchte einen gelben bis orangefarbenen Farbton besitzen.

Neben den Zierapfelfrüchten findet man in meinem Garten übrigens auch immer wieder einmal essbare wildwachsende Pflanzen, die ab und an auch einmal ihren Weg auf meinen Teller finden. So zum Beispiel Steinpilze wie dieses prachtvolle Exemplar.

Diesen Steinpilz, habe ich mitten in einem Flieder (Syringa hyacinthiflora Anabel) gefunden.

Es gibt ja nun im Netz auch wirklich genügend Vorschläge, wie man Steinpilze zubereiten kann. In dem speziellen Fall auf dem nun folgenden Bild habe ich es mir noch relativ „einfach“ gemacht. Gebratene Steinpilze schmecken aber auch so schon wirklich gut. Vor allem, wenn sie im eigenen Garten gefunden wurden!

Nicht in meiner Küche gelandet sind im Übrigen diese Pilze, die ich bei einem meiner Gartenrundgänge gefunden habe. Zusammen mit dem Moos auf der Bank und mit dem See im Hintergrund geben sie aber auch ein viel zu schönes Bild ab, um dort entfernt zu werden, oder?

Abschließend bleibt nur noch zu sagen, dass es nun leider auch wieder die Zeit ist, sich von vielen tierischen Besuchern zu verabschieden, die sich auf den Weg nach Süden begeben. Wie zum Beispiel diese Graugänse. Machts gut und habt einen guten und sicheren Flug. Ich hoffe, man sieht sich nächstes Jahr wieder!

Farbenspiele aus Asien und England

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Vor einigen Monaten habe ich mich in diesem Blog ja schon einmal mit dem Thema Rhododendren beschäftigt. Wirklich wunderschöne Pflanzen – unabhängig davon, ob man sie nun als Hecke anpflanzt oder nicht. Und in der Regel immergrün, selbst im Winter verändert sich das Laub nicht. Ganz zu schweigen davon, dass sie es nicht verlieren.

Nicht alle Rhododendron-Sorten besitzen diese Charakteristika. So zum Beispiel die Azaleen, welche zwar ebenfalls sehr winterhart sind.
Andererseits sind sie größtenteils laubabwerfend, machen diesen „Nachteil“ allerdings mit der wunderschönen Herbstfärbung ihrer Blätter wieder wett. Darüber hinaus besitzen einige vor ihnen einen sehr schönen und intensiven Duft.

Im Herbst färben sich die Blätter der Azaleen in wunderschöne Rot- bis Bronzetöne um.

Asiatische Ursprünge

Nun sehe ich den Einen oder Anderen von Ihnen vor mir, mit hochgezogener Augenbraue und der Frage im Gesicht: „Azaleen sind Rhododendren-Sorten?“ Tatsächlich sind sie eine Sonderform der bei uns ja doch sehr bekannten Gartensträucher, die wohl ursprünglich auf Züchtungen aus Asien zurückzuführen ist. So gehen alte Sorten beispielsweise auf Japan (Azalea japonica) oder Indien (Azalea indica) zurück.

Mittlerweile – und das ist ja oft so gewesen in der Botanik, haben sich die Züchtungen weltweit verbreitet. Vorwiegend aus Ost- und Südosteuropa stammen die Sorten des Rhododendron luteum, auch Gelbe Azalee genannt. Die Sträucher können eine Größe von bis zu zwei Metern erreichen – in Ausnahmefällen werden sie sogar bis zu vier Metern groß – und sind unter anderem gern gesehene Zierpflanzen in Parks und Gärten. Im Gegensatz zu dem, was ihre deutsche Bezeichnung andeutet, blühen die Angehörigen der Rhododendron luteum nicht ausschließlich in Gelb: Ein schönes Beispiel ist da die „Nabucco“, eine Sorte, die mit leuchtend roten Blüten bestückt ist.

Die „Nabucco“ ist eine wunderschöne rotblühende Azaleensorte.

Hybriden aus Knap-Hill

Diese Pflanze steht dabei übrigens stellvertretend für eine Azaleen-Gruppe, die im vergangenen Jahrhundert einige der schönsten Azaleen hervorgebracht hat: Den sogenannten „Knap-Hill-Hybriden“. Diese sind eine züchterische Weiterentwicklung vieler „klassischer“ Azaleen-Sorten deren Schwächen beseitigt worden sind, während sie gleichzeitig die Stärken der Azaleen betonen. Waren die „alten“ Sorten schon sehr schöne Pflanzen, setzen die „Knap-Hill-Azaleen“ sowohl in Puncto Fülle, Größe, als auch Farbintensität noch einmal neue Maßstäbe. Gleichzeitig sind sie pflegeleichter und somit weniger anspruchsvoll, was den Standort betrifft. So dass sich die Sorten dieser Gruppe wesentlich besser kultivieren lassen.

Azalea ‚Corneille‘

Die „Knap-Hill-Sorten“ stammen ursprünglich aus England, aus der Baumschule gleichen Namens, die von den Züchtern Anthony Waterer und Robert Godfrey im Jahr 1850 gegründet wurde. Mittlerweile gibt es rund 300 unterschiedliche Sorten innerhalb dieser Gruppe, wie zum Beispiel auch die ΄Corneille΄ oder die ΄Sarina΄, die beide zusätzlich zu ihrer wunderschönen Blüte mit einem tollen Duft verzaubern.

Azalea ‚Sarina‘

Rothschild in Exbury

Einige der berühmtesten Freunde der Azaleen stammen übrigens aus der bekannten Bankiersfamilie Rothschild, die in ihren Besitzungen, vor allem in England, große Gartenanlagen anlegen ließ, die auch heute noch existieren und zu besichtigen sind. So zum Beispiel die „Exbury-Gardens“ in der Nähe von Southhampton, in denen ihr damaliger Besitzer „Lionel de Rothschild“ einen Garten anlegen ließ, der die Vorzüge von Azaleen hervorragend zur Geltung kommen lässt. So ist ein Teil des Gartens in einem asiatisch angehauchten Stil gehalten, um die Herkunft der Sträucher zu betonen. Dies gipfelt in dem sogenannten „Azalea Drive“, einem Weg, der an den Seiten über und über mit Azaleen bepflanzt ist.

Azalea ‚Soir de Paris‘

Wenn Sie nun auch auf den Geschmack gekommen sind, habe ich als Fliederexpertin noch einen weiteren Tipp für Sie. Einige Azaleen lassen sich wunderbar mit Fliedersträuchern kombinieren. Nicht nur wegen der teilweise ähnlichen Blütezeit. Eine Azalea ΄Soir de Paris΄ ist eine wunderschöne Ergänzung vor allem zu dunkleren Fliedersorten. Zu weißen Sorten könnten Sie die Azalea ΄Daviesii΄ ausprobieren, die in einem sehr dezenten cremegelb blüht. Oder aber, Sie probieren einmal die ΄Feuerwerk΄ aus, die rote Blüten besitzt. Alle eint auch ein wunderschöner Duft, der ebenfalls eine passende Begleitung für den Fliederduft darstellt.

Azalea ‚Daviesii‘

Azalea ‚Feuerwerk‘

Tierischer Besuch

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Erst vor einigen Wochen habe ich ja bereits herbstliche Grüße aus meinem Garten abgeschickt. Unter anderem auch an zwei Graugänse, die sich auf meinem Gartenteich für die lange Reise nach Süden „startklar gemacht“ haben. Natürlich sind, davor und danach, wesentlich mehr Tiere dagewesen, die ich vor die Kameralinse bekommen habe. Deswegen würde ich gerne die Gelegenheit nutzen, Ihnen einige Fotos davon zu zeigen.

Hier einige Graureiher, die sich wohl ebenfalls auf ihren Weg Richtung Süden vorbereiten.

Ein junger Mäusebussard auf seinem „Ausblicksposten“.

Immer wieder süß, was einem im Garten alles so über den Weg läuft, oder?

Wobei – manch einer versteckt sich auch mit Absicht vor meiner Kamera…

Dieses Mauswiesel lugt unter dem Aufgang zu meiner Bürotür hervor. Hallo, mein kleiner Freund!

Dass uns ein Kormoran einen Besuch abstattet, war dann für mich doch eine Überraschung.

Eine ganze Schar an Kanadagänsen hat man auch nicht so häufig zu Besuch.

Manche Verstecke vor meiner Kamera sind schlechter, als andere…

 

Von Kindesbeinen an

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Fliederpflanzen können eine beeindruckende Größe erreichen. Die durchschnittliche Syringa vulgaris oder hyacinthflora kann in der Regel drei bis vier Meter groß werden, wenn sie erst einmal ausgewachsen ist. Ab und zu hat es auch schon einmal Pflanzen gegeben, die eine Größe von bis zu sechs Metern erreichet haben. Etwas kleiner werden die sogenannte „Zwergsorten“ Syringa prestoniae, meyeri, josiflexa – und, und, und. Wobei der Zwergwuchs der Pflanzen insofern täuscht, dass sie immer noch gut und gerne zwei Meter groß werden können.

Dabei finde ich es immer wieder bewundernswert, wie klein alle diese Lovely Lilacs ursprünglich einmal gewesen sind. Deswegen würde ich Sie heute gerne einmal ein wenig durch die einzelnen Größen führen, in die bei uns die Fliederpflanzen eingeteilt werden. Sozusagen eine Reise von der Babypflanze bis zum „erwachsenen“ Exemplar.

Es beginnt im Labor

Im Labor (l.) werden Jungpflanzen kultiviert und vermehrt, bis sie eine Größe von wenigen Zentimetern erreicht haben (r.).

Sehr erwähnenswert finde ich dabei auch, dass unser Flieder praktisch alle Adoleszenzstufen bei uns im Unternehmen durchläuft. Wir züchten unsere Jungpflanzen im unternehmenseigenen Labor, so dass wir die gesamte Produktionskette im Auge behalten können. Darüber, was wir im Labor machen, werde ich sicherlich auch einmal berichten. Hier nur erst einmal so viel: Die Jungpflanzen verlassen das Labor, wenn sie eine Größe von zwei bis drei Zentimetern erreicht haben. Die „Babies“ wandern von dort in unser Gewächshaus. In ihrem „Kindergarten“ wachsen sie etwa ein Jahr lang in sogenannten Multiplatten, bis sie etwa zehn bis 15 Zentimeter Größe erreicht haben. Dann werden sie in sogenannte Tb9er-Töpfe umgepflanzt und ein weiteres Jahr kultiviert: Der Name dieser Behälter kommt dabei nach dem Durchmesser der Wurzelballen, die die Pflanze in diesem Behältnis entwickeln – also neun Zentimeter.

Unser „Kindergarten“: Jungpflanzen wachsen im Gewächshaus in sogenannten Multiplatten weiter.

Töpfe und Container

Übrigens, wo wir grade bei Fachtermini sind: Die Kunststoffbehälter, in denen Pflanzen verkauft werden, haben je nach ihrem Umfang unterschiedliche Namen. Alles mit einem Fassungsvermögen von 0,5 bis etwa einem Liter wird gerne als „Topf“ bezeichnet. Die Größen darüber werden oft „Container“ genannt. Das ist aber keine feststehende Regel. Da der Begriff „Container“ im allgemeinen Sprachgebrauch eher mit Schiffslogistik verbunden wird, nutzen wir ihn zum Beispiel auf unserer Fliedertraum-Seite nicht. Schlicht, um Missverständnisse zu vermeiden.

Unserem Baumschulhund gefällt es auch in der „Kindergartenklasse“ der Tb9er-Pflanzen.

Die Kultivierung und Auslieferung von Flieder in Pflanzentöpfen, um jetzt mal bei einer Bezeichnung zu bleiben, hat ganz handfeste Vorteile. So sind die Sträucher grundsätzlich jederzeit einpflanzbar: Es gibt eigentlich keinerlei Ausfälle – so lange der Flieder nach dem Einpflanzen nicht komplett ignoriert wird. Auch überstehen die Pflanzen einen längeren Transport wesentlich besser, da die Wurzeln in dieser „gepressten“ Form wesentlich schwerer austrocknen.

Auf dem Weg zum Jugendlichen: Unsere 3-Liter-Pflanzen.

Nach etwa drei Jahren sind die Pflanzen groß genug, um in die 7,5-Liter-Klasse aufgenommen zu werden.

Hinaus in die Baumschule

Ist der „Kindergarten“ für die Tb9er-Pflanzen vorbei, werden sie in unsere Baumschule ausgelagert. Dort wachsen die Pflanzen dann zu den unterschiedlichen Größen heran, die Sie auch bei uns im Shop bekommen können. Für jede Größe, brauchen sie auch hier etwa ein Jahr. Dabei sortieren wir die „Schulpflanzen“ wieder nicht ausschließlich nach Pflanzengröße. Immerhin reden wir von Natur und die wächst sehr unberechenbar.  Vielmehr sortieren wir hier nach dem Topfvolumen. Wie Sie zum Beispiel an der Syringa vulgaris ΄Rustica΄ sehen können, die wir ja auch schon einmal hier im Blog besprochen haben. Dies geht von 3,5 Liter Volumen, bei dem die Pflanzen im Schnitt eine Größe von 30 bis 60 Zentimetern haben, bis hin zu 15-Liter-Töpfen, wo sie auf eine Größe von etwa einem Meter angewachsen sind. Manchmal haben wir auch 60-Liter-Pflanzen im Angebot, welche von der Größe her schon sehr nahe an ausgewachsenen Fliederpflanzen dran sind. In der Regel werden die Flieder jedoch schon vorher verkauft. Es ist ja auch viel schöner, wenn man den Lovely Lilacs selbst beim Wachsen zusehen kann, oder? Ein Stück weit wie bei einem eignen Kind…

Nach vier Jahren haben sich die Jungpflanzen zu stattlichen 15-Liter-Exemplaren verwandelt.

In Memoriam Victor Lemoine

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Heute möchte ich Ihnen einmal einen kleinen Einblick geben, wie ich die Lovely Lilacs auswähle, die ich in diesem Blog vorstelle. Natürlich passiert das Ganze nicht völlig spontan: Ich habe meine Liste der schönsten Fliedersorten. Diese schaue ich mir an und lasse mich inspirieren. Was fällt mir zu dieser Sorte ein? Welche lohnt es sich besonders, zu besprechen, und warum? Dass dabei immer mal wieder die eine oder andere Sorte „hintenrunter“ fällt, die es eigentlich längst verdient hätte, erwähnt zu werden, ist irgendwie beinahe logisch.

Syringa vulgaris Victor Lemoine

Die Syringa vulgaris ‚Victor Lemoine‘ ist nach einem der größten Fliederzüchter aller Zeiten benannt.

Wie es mir allerdings passieren konnte, dass ich die ΄Victor Lemoine΄ so lange ignoriert habe, ist mir gerade selbst ein Rätsel. Es ist ja nun wirklich nicht so, als wenn ich nicht bereits ausreichend Fliedersorten, die aus der Zucht des großen französischen Fliederpatriarchen und seiner Nachkommen stammen, hier in diesem Blog stehen hätte.

Ehre eines Lebenswerkes

Victor Lemoine

Victor Lemoine gründete Mitte des 19. Jahrhunderts seine Baumschule in Nancy.

Die ΄Victor Lemoine΄ ehrt ein Lebenswerk. Im Alter von 27 Jahren gründete Lemoine 1849 im französischen Nancy seine Gärtnerei. Diese bestand über 100 Jahre und wurde von seinem Sohn Émile, sowie von seinem Enkel Henri weitergeführt, bis sie im Jahr 1955 dann geschlossen werden musste. Aus dieser Gärtnerei gingen im Laufe ihres Bestehens mehr als 200 unterschiedlichste Fliedersorten hervor. Einer der größten Erfolge Lemoines war dabei die erstmalige Züchtung der sogenannten Hyacinthiflora-Hybriden, auch Hyazinthenflieder genannt: Spezielle Züchtungen, die sich durch eine hohe Blühwilligkeit und einen etwas früheren Blühzeitpunkt als die „klassischen“ Fliedersorten auszeichnen. Auch war Lemoine der erste Züchter, der gefüllte Fliedersorten, also Sorten mit einer vermehrten Blütenblattzahl, geschaffen hat. Aus diesem Grund werden Flieder mit gefüllten Blüten auch gerne als „French Lilacs“ bezeichnet. Die Arbeit Lemoines schuf dabei einen neuen Trend in der Fliederzüchtung, der von späteren Gartenmeistern wie dem Deutschen Ludwig Späth oder dem Russen Leonid Kolesnikov aufgegriffen und weitergeführt wurde.

Syringa vulgaris 'Buffon'

Eine der Hyacinthifola-Sorten aus dem Hause Lemoine: Die Syringa vulgaris ‚Buffon‘.

Für seine großen Verdienste wurde Lemoine noch zu Lebzeiten im Jahr 1894 von der „British Horticultural Society“ mit einer ihrer damals höchsten Auszeichnungen bedacht – der sogenannten Veitch Memorial Medal. Ein Franzose, der von Briten eine Auszeichnung erhält? Man ahnt, was das für eine Besonderheit war – vor allem zu der damaligen Zeit.

Syringa vulgaris 'Arthur William Paul'

Eine „French Lilac“ aus dem Hause Lemoine: Die züchterisch vermehrten Blütenblätter machen Flieder wie die Syringa vulgaris ‚Arthur William Paul‘ zu einem echten Hingucker.

Denkmale in unterschiedlichen Formen

In Frankreich ist Lemoine zumindest in Nancy und Umgebung beinahe so etwas wie ein Nationalheiligtum. Die „Societé Nationale d’Horticulture de France“ sammelte nach seinem Tod im ganzen Land Spenden, um ihm in Nancy ein Denkmal zu errichten. Dieses Denkmal gibt es auch heute noch. Es steht im Parc Sainte-Marie de Nancy – einem der vielen wunderschönen Grün- und Blumengelände der Stadt. Wenn Sie also zufällig einmal in der Gegend sind…

Denkmal Lemoine

Noch heute steht das Denkmal Lemoines im Parc Sainte-Maire de Nancy.

Noch in die Lebenszeit des großen Franzosen fällt hingegen die Fliedersorte, die von seinem Sohn benannt wurde. Im Jahr 1906 und somit fünf Jahre vor dem Tod seines Vaters stellte Émile die ΄Victor Lemoine΄ vor. Sie besitzt rosafarbene Knospen, die sich im Laufe der Blühphase zu doppelten, in ein zartes Lila eingefärbten Blüten öffnen – wirklich ein wunderschöner Anblick! Und somit zumindest meiner Meinung nach ein mindestens ebenso passendes Denkmal für den großen Züchter. Welches Sie natürlich auch bei uns im Fliedertraum-Shop erwerben können.

Wenn der Flieder (wieder) blüht…

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Auf unserer Shopseite schreiben wir ja in der Regel dazu, wann die einzelnen Fliedersorten voraussichtlich blühen werden. Grundsätzlich ist das auch nicht allzu kompliziert: Die Blütezeit der klassischen „Edelflieders“ Syringa vulgaris liegt in etwa zwischen Mitte Mai und Anfang Juni. Flieder der Gattung Syringa hyacinthiflora blühen im Schnitt etwas früher und können bereits Anfang Mai die ersten Blüten bilden. Syringa prestoniae und davon abgeleitete Sorten wiederum sind etwas später dran, als der „Edelflieder“. In etwa Anfang Juni beginnt bei diesen Sträuchern der Fliedertraum.

Mme Florent Stepman

Nicht immer ist die Blüte von Fliederpflanzen absolut berechenbar: Diese Syringa vulgaris ‚Mme Florent Stepman‘ zum Beispiel blühte bei uns deutlich außerhalb der Saison.

Nun sind diese Zeiten natürlich nicht in Stein gemeißelt. Wir reden hier immerhin von Natur – und letzten Endes hängt die Blüte in hohem Maße von der Umgebung und dem Wetter ab. Das ist relativ berechenbar. Nicht umsonst haben die Menschen früherer Zeiten gerne die Blütezeiten einzelner Pflanzen dazu benutzt, um ihre Jahreszeiten zu bestimmen. Ich hatte mich ja Anfang des Jahres schon einmal mit dieser „phänologischen“ Herangehensweise beschäftigt. Kurz gesagt: Wenn der Flieder blüht, sind wir im Vollfrühling angekommen.

Blüten im Herbst

Nevesta

Blüten einer Syringa vulgaris ‚Nevesta‘ aus dem Herbst 2017.

Nun haben wir momentan ganz sicher alles. Aber keinen Vorfrühling. Trotzdem erreichten uns in den vergangenen Wochen einige Anfragen, dass Fliederbesitzer an einigen ihrer Pflanzen auf einmal Blüten entdeckten. Natürlich verbunden mit der berechtigten Frage, wie das denn sein kann. Ist das dann überhaupt Flieder, oder eventuell doch etwas Anderes? Zur Beruhigung aller, denen es eventuell ähnlich geht erst einmal: Ja! Natürlich sind auch diese blühenden „Anomalien“ Flieder. Wir haben bei uns in der Baumschule selbst dieses Phänomen an einigen Sträuchern entdecken können.

Die Fliederpflanzen haben eine sogenannte „Nachblüte“ gebildet. So etwas ist vielleicht nicht gerade Standard, kann aber durchaus passieren. Denn die Anlage der Blatt- und Blütenknospen beginnt beim Flieder bereits im August. Diese Knospen können Sie nach ihrer Bildung auch schon sehr gut sehen. Wenn nun relativ warme Herbsttage folgen, kann es passieren, dass einige der Blütenknospen aufbrechen. Das ist nicht besonders schön, weil sich der Flieder an dieser Stelle höchstwahrscheinlich für die kommende, eigentliche, Fliederblüte nicht mehr rechtzeitig revitalisieren wird.

Princesse Sturzda Fale Baltyku

Eine Nachblüte umfasst, wie bei diesen Syringa vulgaris ‚Pricess Sturzda'(l.) und ‚Fale Baltyku'(r.) schön zu sehen, in der Regel nur wenige Knospen.

Übrigens sind Fliederpflanzen nicht die Einzigen, bei denen eine Nachblüte zu beobachten ist. Grundsätzlich kann dies allen Pflanzen passieren, die ihre Blütenknospen bereits vor dem Winter anlegen, so zum Beispiel auch bei Rhododendren. Wenn ein paar dieser Knospen dann tatsächlich bereits im Herbst aufgehen, sehen Sie es positiv: Auch in der grauen Jahreszeit kann ein wenig Blütenzauber im Garten ja ganz schön sein.


Ich gebe die Ehre weiter

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Ein bisschen Wehmut ist ja schon dabei, nun diese Zeilen zu schreiben. Im vergangenen Jahr hatte ich vom Zonta Club Oldenburg die Auszeichnung zur Zonta-Frau des Jahres erhalten. Die Ehrung wird Frauen zuteil, die durch ihr berufliches Wirken viel für die Gleichberechtigung von Mann und Frau unternehmen. Immer im Einklang mit den Zielen der weltweit agierenden Zonta Clubs: Die Stellung vor allem von Frauen in rechtlichen, wirtschaftlichen und politischen Belangen zu verbessern.

Neue Zonta-Frau

Nun habe ich den Staffelstab weitergereicht. Bei einem offiziellen Festakt wurde Anfang November Bettina Unruh, die Geschäftsführerin des Oldenburger „Baumhaus“, als neue Zonta-Frau ausgezeichnet. Das „Baumhaus“ ist eine Organisation, die Wohn- und Arbeitsplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen bereitstellt. Die insgesamt 31 Wohnplätze sind im Prinzip wie drei große Wohngemeinschaften gestaltet: Mit einzelnen „Wohnbereichen“ und Gemeinschaftszimmern, so dass auch das Zwischenmenschliche unter den Bewohnern nicht zu kurz kommt. In den angeschlossenen Werkstätten und dem Hotel „Villa Stern“ finden Menschen mit Behinderungen vielfältige Arbeitsmöglichkeiten. Ein wirklich tolles Konzept und deswegen auch eine mehr als würdige Nachfolgerin als Zonta-Frau wie ich finde. Weiter so!

Unruh

Bettina Unruh, Geschäftsführerin des „Baumhaus“ ist die Oldenburger Zonta-Frau des Jahres 2017. Foto: Zonta Club Oldenburg

Fliedertreff in Russland

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Im kommenden Jahr jährt sich der Geburtstag des bekannten russischen Fliederzüchters Leonid Kolesnikov zu mittlerweile 125. mal. Wer regelmäßig meinen Blog verfolgt, wird ja schon festgestellt haben, dass ich seine Arbeit mehr als nur schätze. Kolesnikov hat aus seiner Zeit einige der schönsten Fliederpflanzen hinterlassen, die ich jemals gesehen habe. Einige von ihnen sind ja auch bereits in diesem Blog verewigt.

Mit Russland verbindet mich aber noch mehr: Auf der einen Seite ist und bleibt das Land ein wichtiger Liebhabermarkt: Flieder ist dort praktisch ein nationales Heiligtum und wird an vielen wichtigen Feiertagen im Jahr gepflanzt und verschenkt. Auf der anderen Seite habe ich dort viele gute Freunde gefunden, wie zum Beispiel Tatyana Polyakova, die ich ja auch bereits in diesem Blog vorgestellt habe.

Fliedertagung in Moskau und St. Petersburg

Mit Tatyana verbindet mich sehr viel. Nicht nur allein die Liebe zum Flieder, obwohl dies vermutlich das wichtigste Band ist. Über diese Liebe sind wir beide in der „International Lilac Society“ (ILS) gelandet. Sie als Vizepräsidentin für die Regionen Russland und Asien. Und ich in derselben Funktion als Verantwortliche für Europa. Dass man sich dabei häufiger über den Weg läuft, ist nicht unbedingt das Schlechteste für uns. Nun haben wir bei unserem letzten Treffen den schon angesprochenen Geburtstag Kolesnikovs zum Anlass genommen, um erstmalig in Europa eine Fliederkonferenz organisieren zu wollen.

In der Zeit zwischen dem 21. und 28. Mai 2018 wollen wir deshalb alle Interessierten – übrigens auch von außerhalb der ILS – zu einer Tagung nach Russland einladen. Veranstaltungsorte werden die renommierte Lomonosov Universität in Moskau und der Botanische Garten in Sankt Petersburg sein. Das Thema ist natürlich „Flieder“, in allen Variationen. Wir wollen Vorträge organisieren – dieser wissenschaftliche Teil der Veranstaltung wird organisiert von dem renommierten Botaniker Professor Alexander Rapoport von der Lomonosov Universität organisiert. Einen vollen Überblick über die Themen der Konferenz habe ich Ihnen hier in einer hier verlinkt. Hier sehen Sie die vollständige Einladung auf der Seite der ILS.

Zwei Städte in voller Blüte

Fliederträume in
Russland

Botanischer Garten der Lomonosov Universität (Moskau)

Botanischer Garten der Russischen Akademie der Wissenschaften (Moskau)

Kolesnikovs Flieder-Garten (Moskau)

Pavlovsk Park und Fliederpromenade (St. Petersburg)

Botanischer Garten der Russischen Akademie der Wissenschaften (St. Petersburg)

Smolny Flieder-Kollektion (St. Petersburg)

Der sehr große praktische Teil der Veranstaltung wiederum führt uns in die schönsten „Fliederecken“ der beiden russischen Weltmetropolen (s. Kasten). Alle Gärten und Parks sind unmittelbar in die Organisation eingebunden, daher können Ihnen ihre Betreiber seltene Insider-Einblicke in die Gärten gewähren.

Aber auch abseits der Tagung bieten beide Städte einen großen Fundus an Kultur – oft genug verwoben mit dem Thema Flieder. Seien es Kirchen, Brunnen, oder die Lomonosov-Universität selbst. An vielen Stellen blühen – gerade Ende Mai, wenn die Tagung stattfinden soll – unterschiedlichste Fliedersorten. Wir werden also schon allein deshalb nicht allzu viel Zeit in der Tagung selbst verbringen, während draußen viel Schöneres live zu entdecken ist! Der 28. Mai ist dann übrigens ganz dem Sightseeing in St. Petersburg gewidmet. Wir werden uns die dortigen Paläste anschauen, vielen Parks in voller Blüte einen Besuch abstatten – und natürlich darf auch ein Besuch der Eremitage nicht fehlen!

Wenn Sie an einer Teilnahme an dem Event interessiert sind, schreiben Sie mich ruhig an. Entweder direkt unter diesem Artikel oder über unsere Mailadresse info@fliedertraum.de. Wir helfen Ihnen natürlich auch gerne bei der Beantragung des notwendigen Visums. Wenn ausreichend Anmeldungen dafür da sind, organisieren wir auch die Gruppenreise.

Wilhelma – Ein weißes Winter-Flieder-Wunderland

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Die meisten Geschichten zum Thema Flieder reichen weit zurück. Dieses Mal in das Königreich Württemberg, ein souveräner Staat, der zwischen 1806 und 1918 auf Teilen des heutigen Baden-Württemberg existierte.

Fliederblüte im Winter

Vor rund 150 Jahren hatte der damalige Herrscher des Staates, Wilhelm I von Württemberg den Wunsch, weiße Flieder auch im Winter zum Jahreswechsel blühen zu sehen. Wilhelm war der Erbauer der „Wilhelma“, des zoologischen und botanischen Gartens in Stuttgart. Da lag die Entscheidung nahe, die Flieder in genau diesem Umfeld wachsen zu lassen.

Wilhelm I. von Württemberg

König Wilhelm I. von Württemberg (1781-1864) gilt als der Erbauer der Stuttgarter „Wilhelma“.

Das Problem dabei kennen wir ja auch aus unseren Gärten: Fliederpflanzen blühen eigentlich nur im Frühling und brauchen in der Regel mindestens einen Monat Frost, um sich zu regenerieren. Wilhelms Gärtner griffen daher zu einem eigentlich sehr einfachen Trick: Die Pflanzen wurden, nachdem sie ganz normal die kälteren Klimaphasen überstanden hatten, mitsamt Wurzeln in ein Warmwasserbad gesteckt. So wurde eine warme Klimaperiode simuliert, die Pflanzen fingen an, Blüten auszubilden.

Auch heute noch zu sehen

Die daraus resultierende Fliederausstellung „zwischen den Jahren“ gibt es in dem historischen Wintergarten in der Wilhelma nach wie vor. Ein wirklich tolles Ereignis, jedes Jahr auch im Winter weiße Flieder blühen sehen zu können, finden Sie nicht auch? Und dies inmitten vieler anderer schöner Pflanzen, die einem die erste Vorfreude auf den Frühling bescheren!

Syringa vulgaris Mount Baker

Weißer Flieder gilt als ein Symbol der Reinheit, als „Schneeersatz“ macht er aber auch eine gute Figur.

Allerdings müssen die Gärtner der Wilhelma heute ein wenig kreativer sein, als noch Mitte des 19. Jahrhunderts, um die schönen Blüten hervor zu locken. Das Klima hat sich erwärmt, in den Monaten vor Dezember ist es in der Regel nicht kalt genug, um die Frostphase des Flieders auszulösen. Daher werden heute Kühlhäuser und Anzuchtgewächshäuser benötigt. Und das für etwas, wofür man vor 150 Jahren nur einige Eimer mit warmem Wasser gebraucht hat.

Zierpflanzengärtnerin Wilhelma

Zierpflanzengärtnerin Jasmin Langhammer sorgt für den weißen Flieder im historischen Wintergarten der Wilhelma.

Innovationen im Mittelstand

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Alle Jahre wieder ist es bei unserer Industrie- und Handelskammer in Oldenburg guter Brauch, Vertreter von Mitgliedsunternehmen zu einem Neujahrsempfang einzuladen. Vermutlich ist dies überall in Deutschland so – und vermutlich unterscheiden sich die Veranstaltungen in ihrem Aufbau auch nicht großartig voneinander. Es ist eine gute Gelegenheit, Gleichgesinnte zu treffen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen, sowie sich aus erster Hand über wirtschaftliche Entwicklungen zu informieren, die die eigene Region betreffen. In der Regel schaut auch der Eine oder Andere Landespolitiker vorbei, so dass man die Möglichkeit hat, auch auf dieser Ebene Gespräche im Sinne der Wirtschaft zu führen.

Diskussionsrunde Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit

Diskussionsrunde Neujahrsempfang Oldenburgische IHK 2018

Unsere kleine Diskussionsrunde beim Neujahrsempfang der Oldenburgischen IHK (v.l.n.r.): Prof. Dr. Christoph Böhringer (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Expertenkommission Forschung und Innovation der Bundesregierung), Klaus Mecking (Vorstand Friedrich Graepel AG), Elke Haase (Geschäftsführerin Piccoplant Mikrovermehrungen GmbH), Dr. Bernd Althusmann (Niedersächsicher Minister fuer Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung).

Der diesjährige Empfang am Abend des 09. Januar war allerdings auch aus persönlicher Sicht etwas ganz Besonderes. Ich wurde bereits im Vorfeld gebeten, an einer Gesprächsrunde zum Thema Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit teilzunehmen. Gemeinsam mit Niedersachsens Wirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann, dem renommierten Wirtschaftswissenschaftler Dr. Christoph Böringer und Klaus Meckel, dem Vorstand der Friedrich Graepel AG durfte ich über diese Themen diskutieren. Ein sehr anregender Abend, der mir viele neue Erkenntnisse eingebracht hat. Vor allem, weil wir als kleine und mittelständische Unternehmen nach wie vor sehr stark mit der Bürokratie zu kämpfen haben, wenn wir Innovationen anschieben möchten und dazu Fördermittel benötigen. Mal schauen, wie sich dies in Zukunft gestalten wird.

 

Quelle beider Fotos: Andreas Burmann, www.andreas-burmann.de

 

Schöne Beiträge zu dem Thema findet sich übrigens auch auf der Webseite unserer Regionalzeitung in Text- und Videoform:

https://www.nwzonline.de/wirtschaft/oldenburg-ihk-neujahrsempfang-region-muss_a_50,0,2459137450.html

https://www.nwzonline.de/videos/ajyz-bi-6qa_a_50,0,2485484853.html

 

Hoch hinaus und wunderschön

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Maria Sibylla Merian, Amelia Earhart, Polina Denissowna Osipenko sind drei Frauen, die für ihre Zeit Beeindruckendes geleistet haben. Merian war eine Forscherin in einer Epoche, in der das noch – sagen wir es mal sehr wohlwollend – extrem unüblich war. Sie nutzte im 17. Jahrhundert ihr großes künstlerisches Talent zur Insektenforschung und verfasste unter anderem zwei Bücher, die zu den Pionierarbeiten auf diesem Gebiet gehörten. Maria Sibylla Merian hat mich tief geprägt – tief genug, dass ich ihr einen eigenen Eintrag in diesem Blog gewidmet habe. Die beiden anderen Frauen waren Pilotinnen zu einer Zeit, in der hauptsächlich Männer das noch relativ neu entstandene Cockpit bevölkerten. Amelia Earhart schaffte es dabei, im Jahr 1932 als erste Pilotin den Atlantik zu überqueren. Was sie unter anderem zur Ikone der ZontaBewegung gemacht hat, die Frauen weltweit in ihrem Streben nach Gleichberechtigung unterstützt.

Earhart, Merian, Osipenko

Drei Frauen, die großes in ihrem Leben geleistet haben(v.l.n.r.): Amelia Earhart, Maria Sibylla Merian und Polina Osipenko.

Eine Frau mit Flugdrang

Polina Denissowna Osipenko wiederum war eine der ersten Frauen, die in die sowjetische Luftwaffe eintraten und Jagdflugzeuge flogen. Am 8. Oktober 1907 im ukrainischen Nowospassowka geboren, schloss sie im Jahr des Atlantikfluges von Amelia Earhart ihre Pilotenausbildung ab. Ihre Sternstunde hatte die Ukrainerin am 2. Juli 1938, als sie gemeinsam mit zwei weiteren sowjetischen Offizierinnen mit einer Flugstrecke von 2.416 Kilometer einen Weltrekordfernflug für Frauen aufstellte. Nur kurze Zeit später, am 24./25. September legte sie einen weiteren Weitflugweltrekord auf. Dieses Mal auf gerader Strecke mit anderer Begleitung flog sie 5.908 weit. Für diesen Flug wurden alle drei Pilotinnen mit dem Titel „Held der Sowjetunion“ ausgezeichnet. Gleichzeitig führte die Berühmtheit Osipenkos dazu, dass ihr Geburtsort in „Ossypenko“ umbenannt wurde – und bis heute so heißt. Leider starb sie sehr früh, während eines Routineflugs im Jahr 1939.

Polina Osipenko 2

Die Blüten der Syringa vulgaris ‚Polina Osipenko‘ wechseln im Laufe ihrer Blühphase mehrfach die Farbe.

Ehrung durch Kolesnikov

Eine weitere Ehrung erhielt Osipenko posthum im Jahr 1941: Der russische „Flieder-Zar“ Leonid Kolesnikov benannte eine seiner schönsten Neuzüchtungen nach ihr. Diese „Lovely Lilac“ bildet in ihrer Blütezeit rosafarbene Knospen aus. Diese öffnen sich zu weißen Blüten, die teilweise einen leicht chargierenden Lilastich besitzen. Aufgrund dieser Farbveränderung sind wir schon häufiger einmal gefragt worden, warum wir sie als weiß blühend einstufen. Wenn Sie sich die Pflanze aber selbst anschauen, werden Sie feststellen, wie passend diese Einschätzung im Endeffekt ist. Denn natürlich verkaufen wir den Flieder auch bei uns im Shop. Übrigens ist die ‚Polina Osipenko‘ in diesem Jahr auch unser Aushängeschild bei der Internationalen Pflanzenmesse in Essen. Wenn Sie Ende kommende Woche Zeit haben, schauen Sie doch mal am Besuchertag bei uns hinein. Wir würden uns freuen!

Polina Osipenko 3

Noch einmal in „beeindruckend groß“: Die Blüten der ‚Polina‘ in ihrer ganzen Pracht.

Fliederträume auf der IPM

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In der vergangenen Woche hatte ich Ihnen ja bereits die „Polina Osipenko“ vorgestellt. Eine beeindruckend schöne „Lovely Lilac“, die vor allem mit ihrem Farbenspiel in der Blüte eine tolle Figur abgibt.

In dieser Woche sind wir mit der „Polina“ auf der Internationalen Pflanzenmesse – kurz IPM – in Essen vertreten. Und nicht nur mit ihr. Wir haben zwei weitere wunderschöne historische Sorten im Gepäck, die ich an dieser Stelle einmal kurz vorstellen möchte.

Polina Osipenko

Wirklich schön mehrfarbig: Die Syringa vulagaris „Polina Osipenko“.

Lovely Lilacs auf der IPM

Eine der beiden „Lovely Lilacs“ kennen Sie bereits, wenn Sie regelmäßiger hier im Blog vorbeischauen: Die „Sowetskaja Arktika“ besitzt reinweiße gefüllte Blüten, die ein stück weit an die namensgebende Arktis erinnern. Ebenso wie die „Polina“ stammt sie aus den Gärten des bekannten russischen Züchters Leonid Kolesnikov. Außergewöhnlich macht die Sorte neben ihrer reinweißen Färbung vor allem ihre hohe Blütendichte. Mehrere Rispen, die an einem einzigen Trieb wachsen sind bei ihr die Regel.

Sowetskaja Arktika

Die Syringa vulgaris „Sowetskaja Arktika“ blüht in einem beeindruckenden reinen Weiß.

Die „Etna“ wiederum stammt aus dem französischen Hause Lemoine. Dass sie dabei den Namen des bekannten italienischen Vulkans erhalten hat, ist nicht sehr überraschend, wenn man ihre wunderschöne Blütenfärbung betrachtet. Der ganze Strauch strahlt in seiner Blütezeit in einem wunderschönen dunklen Rot- bis Violettton. Wohl einer der schönsten „Vulkanausbrüche“, die je im eigenen Garten erlebt worden sind!

Etna

Eine violette Farbexplosion: Die Syringa vulgaris „Etna“.

Ausgezeichnetes Sortiment

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Was für ein schöner Start ins neue Jahr: Die Medaillen sind endlich da! Bereits im April vergangenen Jahres waren wir mit unserem Sortiment auf der Internationalen Gartenschau in Berlin vertreten. ein tolles Event, bei dem ich auch die Gelegenheit hatte, unseren Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier zu treffen. Darüber hatte ich ja auch bereits berichtet.

Eine Silber- und eine Bronzemedaille von der IGA für unser Sortiment – Ich habe mich wirklich sehr gefreut!

Gleichzeitig sind wir für unser Sortiment auch ausgezeichnet worden: Mit einer Bronzemedaille und einer Silbermedaille. Beide Medaillen habe ich nun gestern erhalten, zusammen mit einer Urkunde, die mich zusätzlich an dieses tolle Ereignis erinnern soll. Vielen Dank dafür an die Veranstalter der IGA! Es ist in jedem Fall ein Ansporn für mich, in meiner Arbeit fortzufahren, wenn die Arbeit auch von solcher Stelle wertgeschätzt wird.


Eine Explosion aus Farben

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Ich hatte das Thema mit der Namensgebung von Fliederpflanzen ja schon einmal. Oft genug sind die „Lovely Lilacs“ nach Menschen benannt, mit denen die Züchter irgendwie in Kontakt standen. Oder aber es wurden Namen von Menschen der Zeitgeschichte verwendet. Jüngstes Beispiel hier im Blog für diese Praxis ist die ΄Polina Osipenko΄, über die Sie an dieser Stelle nachlesen können.

Polina Osipenko

Über die ‚Polina Osipenko‘ habe ich ja gerade erst einen Beitrag geschrieben.

Nun gibt es noch eine dritte große Kategorie der Namensfindung, die wir hier zwar noch nicht explizit angesprochen haben. Die aber nichts desto trotz schon häufiger implizit erwähnt wurde und die ich gerne als „literarische“ Benennung bezeichne. Flieder wie die ΄Lavender Lady΄ oder die ΄Sovetskaya Arktika΄, deren Namen stellvertretend für die Optik der Pflanzen stehen. Oft genug verbunden mit einem großen Schuss Poesie: Die „Lavendelfarbene Dame“ hat – zumindest soweit wir wissen – ja keinen direkten Bezug zu auch nur irgendeiner Adligen.

Lavender Lady

Wunderschön, oder? Die ‚Lavender Lady‘ in ihrer ganzen Schönheit.

In lilafarbener Pracht

In diesem Zusammenhang muss auch der Name der Syringa vulgaris ΄Etna΄ gesehen werden. Den Namen dieser „Lovely Lilac“ dürften die meisten Mitteleuropäer kennen – wenn auch vielleicht unter anderer Schreibweise als unter der italienischen. Der „Ätna“, wie wir Deutschen ihn schreiben, ist Europas aktivster Vulkan. Nun dürften Sie verstehen, warum ich in diesem Text so sehr auf der poetischen Bedeutung von Fliedernamen herumreite. Denn natürlich glorifizierte Émile Lemoine, der den Flieder im Jahr 1927 benannte, nicht den Vulkan an sich. Vielmehr war er überwältigt von der Farbenpracht, welche die Pflanze in ihrer Blütezeit an den Tag legt.

Etna

Deutlich heller als die „Lavendelfarbene Dame“. Trotzdem natürlich ein Traum in Lila: Die ‚Etna‘.

Rosa bis dunkellilafarbene Blüten sitzen an großen Rispen an dem Strauch und verbreiten einen überwältigenden Duft. Diese „Explosion“ von Farbe und Duft erinnert zumindest im literarischen Sinne sehr stark an einen Vulkanausbruch, finden Sie nicht auch?

Aus diesem Grund ist die „Etna“ auch eine der drei Pflanzen, die wir in diesem Jahr als besondere Pflanzen auf der „Internationalen Pflanzenmesse“ in Essen vorgestellt haben. Und steht dabei in einer Reihe mit zwei weiten wunderschönen auch hier bereits genannten „Lovely Lilacs“, die einen komplett anderen Namenshintergrund haben: Der „Sovetskaya Arktika“ und der „Polina Osipenko“. Schauen Sie sich die drei doch auch noch einmal bei uns im Shop an. Es lohnt sich bei allen drei in jedem Fall. Total unabhängig von der Namensgebung.

Sowetskaya Arktika

Die ‚Sowetskaya Arktika‘ strahlt in schönstem Weiß.

Kübelflieder – Große Pflanze ganz klein

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So. Nun hat es mich also in diesem Jahr auch erwischt. Zum Glück keine Grippe, aber eine hartnäckige Erkältung haut einen genauso aus der Bahn, wie vermutlich auch der Eine oder Andere von Ihnen leidlich erfahren durfte. Jetzt geht es mir aber wieder den Umständen entsprechend gut – und das bedeutet, dass ich auch das Bloggen wieder aufnehmen kann!

Immer wieder Anfragen nach Kübelflieder

Das Frühlingsgeschäft lebt nun langsam wieder auf, auch wenn es sogar für Flieder eigentlich noch etwas zu kalt ist. Aber natürlich steht auch Ostern vor der Tür und eine schöne Fliederpflanze ist und bleibt nun mal ein sehr schönes Geschenk für einen geliebten Menschen an diesem Feiertag. Interessanter Weise erreichen uns dabei immer mal wieder Anfragen von Menschen, die zwar gerne bei sich einen Flieder eingepflanzt hätten, aufgrund der Größe der Pflanzen dazu jedoch eigentlich nicht den Platz haben.

Nun könnte ich diese Menschen einfach auf unsere Webseite mit den Hochstämmchen verweisen. Oder aber auf meinen Blogeintrag zu dem Thema hinweisen, den ich im vergangenen Jahr gepostet habe. Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen, zum Thema Flieder als Kübelpflanzen hier noch ein paar weitere Worte zu verlieren.

Fliederbalkon

Ich weiß, ich habe das Bild schon einmal gepostet. Aber ich finde es einfach zu bemerkenswert, um es nicht häufiger mal zu zeigen, was mit ein bisschen Willen und einem schönen Flieder auch auf einem Balkon möglich ist. Das Bild hier drunter stammt übrigens ebenfalls aus Köln und zeigt einen wunderschön zurechtgemachten Terrassenflieder im Pflanzenkübel.

Kübelflieder auf der Terrasse

Grundsätzlich ist nämlich jede Fliederpflanze auch für die Anpflanzung in einem Blumenkübel geeignet. Das können Sie schon allein daran erkennen, dass wir jeden Flieder bei uns in der Baumschule in Containern – also im Prinzip schon in Pflanzenkübeln – züchten. Dass wir in der Baumschule immer nur eine bestimmte Vorauswahl treffen, liegt daran, dass wir Ihnen nur die schönst mögliche Ware liefern möchten. Also werden Pflanzen ausgewählt, von denen wir besonders viele zu sogenannten Dreitriebern zuschneiden können. Das sind Flieder, bei denen wir auch nach dem Zurückschneiden noch drei starke Triebe stehenlassen können, um eine möglichst kompakte Krone zu erhalten.

Unsere Flieder wachsen ja bereits in einem Container. Da ist es also kein Problem, sie dann in einen Pflanzenkübel einzupflanzen.

Im Moment empfehlen wir dabei vor allem sechs unterschiedliche Sorten, von denen wir manche ja auch bereits hier im Blog besprochen haben:

Der Rest kommt sicherlich auch noch einmal dran! Natürlich können Sie auch bei den anderen Sorten, die wir im Shop haben, gerne anfragen, ob wir schöne Pflanzen für einen Blumenkübel dahaben. Es lohnt sich in jedem Fall!

Syringa vulgaris "Sensation"

Zwei der „Lovely Lilacs“, die wir momentan als Kübelpflanzen empfehlen: Die Syringa vulgaris „Sensation“ (o.) und die Syringa vulgaris „Carpe Diem“ (u.).

Syringa vulgaris "Carpe Diem"

Traumhaft blühende Stauden

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Wer den Wetterbericht in den vergangenen Tagen auch nur ein wenig verfolgt hat, kommt ja buchstäblich nicht mehr aus dem Aufatmen heraus: Endlich schönes Wetter, Temperaturen über 20 Grad Celsius werden vorhergesagt. Ehrlich gesagt etwas schwer vorstellbar im Moment noch – ist es doch zumindest hier bei uns heute Morgen noch sehr kühl.

Abwechslung auf dem Staudenmarkt

Trotzdem, wir freuen uns auf das schöne Wochenende. Und das bedeutet für unsere Firma auch: Der Staudenmarkt im Botanischen Garten in Berlin in Berlin öffnet am 7. und 8. April wieder seine Pforten. Mehr als 100 Aussteller aus dem Gartenbereich brennen darauf, sich dem interessierten Publikum zu präsentieren. Und dies ja wohl anscheinend an den bisher schönsten Tagen in diesem Jahr: Passt!

Standfoto Staudenmarkt aus größerer Entfernung

Unser Stand aus dem vergangenen Jahr: So ähnlich an der selben Stelle wird es auch in diesem Jahr aussehen.

Dieses Jahr steht der Staudenmarkt übrigens unter dem Motto „Insektenfreundliche Gärten“. Die Bienenforscherin Dr. Melanie von Orlow ist eine der Schirmherrinnen des Events und wird am Sonntag um 16 Uhr einen Vortrag über die Bedeutung von Wildbienen für die Umwelt halten. Innerhalb der Aktion „Berlin summt!“ werden wir lernen, wie wir den teilweise schon arg gefährdeten Wildbienen dabei helfen können, in unseren Gärten wieder Fuß zu fassen.

Wer mehr über die Aktionen auf dem diesjährigen Staudenmarkt erfahren möchte, kann dies übrigens auch unter diesem Link. Hier habe ich das Frühjahrsmagazin des Staudenmarkts verlinkt. Schmökern Sie doch mal rein. Und besuchen Sie uns an unserem Stand Nr.77, etwa in der Mitte des Botanischen Gartens. Die ersten vorsichtig vorblühenden Flieder warten schon!

Staudenmarkt_Logo

Der Gartenmeister des Sonnenkönigs

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So weit ich mich erinnere, ist es bisher noch nie vorgekommen, dass ich einen Text in diesem Blog mit einer Bilderstrecke begonnen habe. In diesem Fall halte ich dies jedoch für absolut notwendig. Schauen Sie sich diese Bilder an und lassen sie einmal wirken:

So manch einer von Ihnen wird die Bilder vermutlich erkannt haben – dies sind Aufnahmen aus den berühmten Gärten von Versailles. Nun ist mir zumindest nicht bekannt, dass in den Gärten des Schlosses, das ja mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, massiv Fliederanpflanzungen zu finden sind. Wer so etwas in Frankreich sucht, sollte wohl eher die Gärten von Nancy besuchen, denen ich ja bereits einen Blogeintrag gewidmet habe.

Dieses Mal geht es mir um eine ganz bestimmte Fliedersorte, die nach dem Mann benannt ist, der die wunderschönen Gärten in dem Palast des „Sonnenkönigs“ Ludwigs XIV gestaltet hat: André Le Nôtre.

André Le Nôtre

Ein Künster im Garten

Geboren im Jahr 1613 in Paris absolvierte Le Nôtre ein Kunststudium und erlernte die Prinzipien der Architektur, bevor er eine Karriere als Landschafts- und Gartengestalter für den französischen Hochadel begann. Im Jahr 1662 trat er dann in die Dienste des Königs und begann seine Arbeit an der Gartenanlage von Schloss Versailles, die er schlussendlich 1689 beendete. Die ganze Anlage ist dabei geradezu ein Spiegelbild des Symbolismus, mit welchem der Sonnenkönig und zum Teil auch seine Nachfolger ihren Herrschaftsanspruch begründeten. So führt beispielsweise der Weg den Besucher des Schlosses einen Berg hinauf – um die höhere Stellung seines Besitzers gegenüber dem Gast auszudrücken. Aber trotzdem muss auch ich neidlos anerkennen, dass Le Nôtre damals etwas Wunderbares geleistet hat.

Syringa vulgaris "Le Nôtre"

Wunderbar changierende Blütenfarben

Die Syringa vulgaris „Le Nôtre“, die nach diesem berühmten Gartengestalter benannt worden ist, geht, wie so viele Fliedersorten aus Frankreich auf die Gärtnerei Lemoine zurück. Sie stammt aus dem Jahr 1922 und bringt dunkelviolette Knospen aus, die sich im Laufe der Blütephase zu in einem helleren Violettton gefärbten Blüten öffnen. Eine wunderschöne Changierung in der Farbe, welche die Pflanze zu etwas ganz Besonderem macht, wie ich finde. Überzeugen Sie sich gerne selbst. Natürlich gibt es sie auch bei uns im Shop.

Übrigens: Am Wochenende des 18. bis 20. Mai werden wir erstmalig eingeladen, auf der Blumen- und Gartenmesse „Les Journées des Plantes de Chantilly“ auszustellen. Die Messe, die im Ausland auch als „Chantilly Flower Show bekannt ist, bringt um die 200 Aussteller aus der Gartenbranche auf einem Areal zusammen, das besser dafür nicht geeignet sein könnte: In den Gärten des französischen Schlosses Chantilly – entworfen natürlich von niemand anderem als André Le Nôtre. Ich freue mich jetzt schon darauf!

Die Farben des Flieders

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Wie hatten das Bild ja vor einiger Zeit schon einmal bei uns auf Facebook gepostet: Die Kollegen in der Baumschule hatten einige Fliedersorten für die „Internationale Pflanzenmesse“ in Essen Anfang des Jahres vorgetrieben. Für diejenigen, die mit dem Begriff nichts anfangen können: Die Blühphase eines Flieders lässt sich mit entsprechender Ausrüstung künstlich herbeiführen. Da Fliederblüten vor allem auf eine bestimmte Lichtintensität reagieren, können wir sie mit ausreichend Lichteinfluss hervorlocken. Auch wenn es eigentlich noch viel zu früh für die Blüte ist.

Einen ungewöhnlichen Nebeneffekt hatte die Treiberei: Die so entstehenden Blüten sind heller, als es eigentlich bei normaler Witterung der Fall ist. Die Stellen an der Pflanze, die das künstliche Licht besonders stark „abbekamen“ waren dabei noch einmal um Einiges heller als Stellen, wo nicht so viel Licht hinfiel.

Syringa vulgaris Excel - vorgetrieben

Diese Syringa vulgaris „Excel“ war beim Vortreiben an verschiedenen Stellen unterschiedlich starker Lichteinstrahlung ausgesetzt.

Farben nach dem Wister-Code

Dies ist jetzt natürlich ein Extrembeispiel. Aber eines, das wie ich finde sehr schön zeigt, wie unterschiedlich manchmal die Färbung von Fliederblüten bei gleichen Sorten tatsächlich sein kann. Ein Umstand, der auch unsere Kunden immer wieder aufs Neue verwundert. Wir werden daher immer mal wieder angeschrieben, warum die Blüten der Fliedersorte, die sie geliefert bekommen haben, nicht die erwartete Farbe oder Farbintensität besitzen.

Nun ist es mit der Farbe von Fliederblüten allgemein so eine Sache. Die meisten Experten nutzen bei ihrer Beschreibung eine Einteilung, die Mitte des vergangenen Jahrhunderts von dem US-amerikanischen Gartenbauer und Fliederregistrator John Wister vorgenommen wurde (s. Kasten „Der Wister-Code“). Geht man nun nach dieser Einteilung vor, so kann man jeder Fliedersorte eine Farbe zuweisen. Dies hat zum Beispiel auch der ebenfalls aus den USA stammende „Fliederpapst“ Reverend John Fiala getan. Und ein Standardwerk veröffentlicht, an das sich die Fliederwelt – so auch wir – immer noch hält. Das Fiala-Register wird auch heute noch angepasst und auf den neusten Stand gebracht. Wer Interesse daran hat – ich habe die aktuellste Ausgabe hier hinterlegt.

Der Wister-Code

Anzahl der Blütenblätter: S. = Single (Einzeln) – bis zu vier Blütenblätter; D. = Double (Doppelt) – mehr als vier Blütenblätter

I.

Weiß

II.

Violett

III.

Blau

IV.

Flieder

V.

Rosa

VI.

Magenta

VII.

Purpurrot

Was beeinflusst die Farbintensität?

Das Problem bei so einer Einteilung ist aber: Sie ist ein Stück weit willkürlich. So können beispielsweise die Blüten der ΄Beauty of Moscow΄ einen, teilweise recht deutlichen, rosafarbenen Schimmer aufweisen. Die Knospen sind sowieso rosa. Eingeteilt sind sie aber als D I – und somit in der Kategorie Weiß.

Syringa vulgaris "Beauty of Moscow"

Wunderschön, aber farblich leicht verwirrend: Die Syringa vulgaris „Beauty of Moscow“.

Ein anderes Beispiel wären außerdem allgemein magenta- oder purpurfarbene Pflanzen, die gerne leicht „flieder-stichig“ sind. Während man über so etwas ja noch wunderbar akademisch diskutieren kann – frei nach dem Motto: „Irgendeine Einteilung musste ja mal getroffen werden!“ – wirken sich jedoch auch umweltbedingte Einflussfaktoren auf die Fliederfarbe aus. Und hier sind wir bei den Problemen, die einige unserer Kunden erleben.

Syringa vulgaris "Paul Thirion"

Auch eigentlich als magenta- oder purpurfarbene Fliedersorten entwickeln in der Blüte gerne einen fliederfarbenen Einschlag. wie zum Beispiel diese Syringa vulgaris „Paul Thirion“.

Da hätten wir zuallererst das bereits oben angedeutete Lichtbeispiel, das in ähnlicher oder zumindest abgeschwächter Form auch im heimischen Garten auftreten kann. Im Übrigen stimmt dann natürlich auch der logische Schluss, dass Blüten intensivere Farben entwickeln, je mehr sie aus der direkten Sonneneinstrahlung herausgehalten werden. Allerdings müsste man dann mit dem Nachteil leben, dass deutlich weniger Blüten überhaupt gebildet werden.

Syringa vulgaris "Le Notre"

Fliederblüten werden mit dem Alter heller – wirklich interessant im eigenen Garten zu beobachten!

Genauso abhängig wie vom Lichteinfall ist die Farbintensität von Fliederpflanzen außerdem auch von der Nährstoffversorgung. Was sich natürlich auch ein Stück weit im Boden bemerkbar macht, in dem die Flieder eingepflanzt werden. Generell gilt hier die Faustformel, dass eine Unterversorgung mit Nährstoffen zu blasseren Blütenfarben führt. Dem kann aber ganz leicht Abhilfe geschaffen werden: Wir haben einen Fliederdünger zusammengestellt, der speziell auf die Bedürfnisse der Pflanze, sowohl im Frühling, als auch im Herbst, zugeschnitten ist. Und abschließend werden Fliederblüten allgemein heller, je länger sie bereits am Strauch sind. Ein faszinierendes Schauspiel. Beobachten Sie es doch einmal in Ihrem eigenen Garten!

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