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Channel: Elke Haase – Fliedertraum Blog
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Der Flieder des Palais Biron

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Die Stadt Baden-Baden hat eine reiche russisch geprägte Vergangenheit. Nach der Heirat des russischen Prinzen Alexander mit der badischen Prinzessin Luise im Jahr 1793 begann eine Zeit, in der es immer mehr Russen in die wunderschöne Region zog. Der Hochadel ging dort ein und aus, viele berühmte Schriftsteller wie Tolstoj, Dostojewksi, Gogol oder Turgenev besuchten die Stadt und ließen sich teilweise sogar für länger dort nieder. Da die Schriftsteller offenbar sehr angetan von Baden-Baden waren, verewigten sie die Stadt auch in einigen ihrer Erzählungen. Erzählungen, die auch heute in Russland noch häufig gelesen werden, so dass Baden-Baden dort noch immer sehr präsent ist. Wenig überraschend, dass die Kurstadt nach wie vor eine sehr hohe Anzahl russischer Gäste hat.

Beauty of Moscow

Eine der schönsten weißen Fliedersorten ist zweifellos die Beauty of Moscow

Die „Beauty“ verschönert das Palais

In so einem Umfeld darf natürlich der Flieder nicht fehlen. Immerhin ist die Pflanze ja praktisch ein russisches „Nationalheiligtum“. Und das nicht nur durch die Arbeit Kolesnikovs, die wir hier im Blog ja schon häufiger begleitet haben. Schon allein deswegen war es für mich eine Ehrensache, meinen Teil dazu beizutragen, dass der Flieder in Baden-Baden blüht. Deswegen steht seit einiger Zeit eine wunderschöne Syringa vulgaris „Beauty of Moscow“ als Geschenk im Garten des „Palais Biron“, Sitz „der Baden-Badener Unternehmer-Gespräche e.V.“. Dort geht es ihr wirklich hervorragend, wie einige Bilder beweisen, die ich erst kürzlich von dort erhalten habe. Ein wirklich schöner Anblick oder? Und, ja: Grüße nach Baden-Baden!

Beauty of Moscow im BBUG Garten

Der direkte Blick auf den Flieder würde auch mich noch mehr zum Arbeiten motivieren.


Hoch hinaus und wunderschön

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Maria Sibylla Merian, Amelia Earhart, Polina Denissowna Osipenko sind drei Frauen, die für ihre Zeit Beeindruckendes geleistet haben. Merian war eine Forscherin in einer Epoche, in der das noch – sagen wir es mal sehr wohlwollend – extrem unüblich war. Sie nutzte im 17. Jahrhundert ihr großes künstlerisches Talent zur Insektenforschung und verfasste unter anderem zwei Bücher, die zu den Pionierarbeiten auf diesem Gebiet gehörten. Maria Sibylla Merian hat mich tief geprägt – tief genug, dass ich ihr einen eigenen Eintrag in diesem Blog gewidmet habe. Die beiden anderen Frauen waren Pilotinnen zu einer Zeit, in der hauptsächlich Männer das noch relativ neu entstandene Cockpit bevölkerten. Amelia Earhart schaffte es dabei, im Jahr 1932 als erste Pilotin den Atlantik zu überqueren. Was sie unter anderem zur Ikone der ZontaBewegung gemacht hat, die Frauen weltweit in ihrem Streben nach Gleichberechtigung unterstützt.

Earhart, Merian, Osipenko

Drei Frauen, die großes in ihrem Leben geleistet haben(v.l.n.r.): Amelia Earhart, Maria Sibylla Merian und Polina Osipenko.

Eine Frau mit Flugdrang

Polina Denissowna Osipenko wiederum war eine der ersten Frauen, die in die sowjetische Luftwaffe eintraten und Jagdflugzeuge flogen. Am 8. Oktober 1907 im ukrainischen Nowospassowka geboren, schloss sie im Jahr des Atlantikfluges von Amelia Earhart ihre Pilotenausbildung ab. Ihre Sternstunde hatte die Ukrainerin am 2. Juli 1938, als sie gemeinsam mit zwei weiteren sowjetischen Offizierinnen mit einer Flugstrecke von 2.416 Kilometer einen Weltrekordfernflug für Frauen aufstellte. Nur kurze Zeit später, am 24./25. September legte sie einen weiteren Weitflugweltrekord auf. Dieses Mal auf gerader Strecke mit anderer Begleitung flog sie 5.908 weit. Für diesen Flug wurden alle drei Pilotinnen mit dem Titel „Held der Sowjetunion“ ausgezeichnet. Gleichzeitig führte die Berühmtheit Osipenkos dazu, dass ihr Geburtsort in „Ossypenko“ umbenannt wurde – und bis heute so heißt. Leider starb sie sehr früh, während eines Routineflugs im Jahr 1939.

Polina Osipenko 2

Die Blüten der Syringa vulgaris ‘Polina Osipenko’ wechseln im Laufe ihrer Blühphase mehrfach die Farbe.

Ehrung durch Kolesnikov

Eine weitere Ehrung erhielt Osipenko posthum im Jahr 1941: Der russische „Flieder-Zar“ Leonid Kolesnikov benannte eine seiner schönsten Neuzüchtungen nach ihr. Diese „Lovely Lilac“ bildet in ihrer Blütezeit rosafarbene Knospen aus. Diese öffnen sich zu weißen Blüten, die teilweise einen leicht chargierenden Lilastich besitzen. Aufgrund dieser Farbveränderung sind wir schon häufiger einmal gefragt worden, warum wir sie als weiß blühend einstufen. Wenn Sie sich die Pflanze aber selbst anschauen, werden Sie feststellen, wie passend diese Einschätzung im Endeffekt ist. Denn natürlich verkaufen wir den Flieder auch bei uns im Shop. Übrigens ist die ‚Polina Osipenko‘ in diesem Jahr auch unser Aushängeschild bei der Internationalen Pflanzenmesse in Essen. Wenn Sie Ende kommende Woche Zeit haben, schauen Sie doch mal am Besuchertag bei uns hinein. Wir würden uns freuen!

Polina Osipenko 3

Noch einmal in “beeindruckend groß”: Die Blüten der ‘Polina’ in ihrer ganzen Pracht.

Fliederträume auf der IPM

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In der vergangenen Woche hatte ich Ihnen ja bereits die „Polina Osipenko“ vorgestellt. Eine beeindruckend schöne „Lovely Lilac“, die vor allem mit ihrem Farbenspiel in der Blüte eine tolle Figur abgibt.

In dieser Woche sind wir mit der „Polina“ auf der Internationalen Pflanzenmesse – kurz IPM – in Essen vertreten. Und nicht nur mit ihr. Wir haben zwei weitere wunderschöne historische Sorten im Gepäck, die ich an dieser Stelle einmal kurz vorstellen möchte.

Polina Osipenko

Wirklich schön mehrfarbig: Die Syringa vulagaris “Polina Osipenko”.

Lovely Lilacs auf der IPM

Eine der beiden „Lovely Lilacs“ kennen Sie bereits, wenn Sie regelmäßiger hier im Blog vorbeischauen: Die „Sowetskaja Arktika“ besitzt reinweiße gefüllte Blüten, die ein stück weit an die namensgebende Arktis erinnern. Ebenso wie die „Polina“ stammt sie aus den Gärten des bekannten russischen Züchters Leonid Kolesnikov. Außergewöhnlich macht die Sorte neben ihrer reinweißen Färbung vor allem ihre hohe Blütendichte. Mehrere Rispen, die an einem einzigen Trieb wachsen sind bei ihr die Regel.

Sowetskaja Arktika

Die Syringa vulgaris “Sowetskaja Arktika” blüht in einem beeindruckenden reinen Weiß.

Die „Etna“ wiederum stammt aus dem französischen Hause Lemoine. Dass sie dabei den Namen des bekannten italienischen Vulkans erhalten hat, ist nicht sehr überraschend, wenn man ihre wunderschöne Blütenfärbung betrachtet. Der ganze Strauch strahlt in seiner Blütezeit in einem wunderschönen dunklen Rot- bis Violettton. Wohl einer der schönsten „Vulkanausbrüche“, die je im eigenen Garten erlebt worden sind!

Etna

Eine violette Farbexplosion: Die Syringa vulgaris “Etna”.

Fliedertreff in Russland

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Im kommenden Jahr jährt sich der Geburtstag des bekannten russischen Fliederzüchters Leonid Kolesnikov zu mittlerweile 125. mal. Wer regelmäßig meinen Blog verfolgt, wird ja schon festgestellt haben, dass ich seine Arbeit mehr als nur schätze. Kolesnikov hat aus seiner Zeit einige der schönsten Fliederpflanzen hinterlassen, die ich jemals gesehen habe. Einige von ihnen sind ja auch bereits in diesem Blog verewigt.

Mit Russland verbindet mich aber noch mehr: Auf der einen Seite ist und bleibt das Land ein wichtiger Liebhabermarkt: Flieder ist dort praktisch ein nationales Heiligtum und wird an vielen wichtigen Feiertagen im Jahr gepflanzt und verschenkt. Auf der anderen Seite habe ich dort viele gute Freunde gefunden, wie zum Beispiel Tatyana Polyakova, die ich ja auch bereits in diesem Blog vorgestellt habe.

Fliedertagung in Moskau und St. Petersburg

Mit Tatyana verbindet mich sehr viel. Nicht nur allein die Liebe zum Flieder, obwohl dies vermutlich das wichtigste Band ist. Über diese Liebe sind wir beide in der „International Lilac Society“ (ILS) gelandet. Sie als Vizepräsidentin für die Regionen Russland und Asien. Und ich in derselben Funktion als Verantwortliche für Europa. Dass man sich dabei häufiger über den Weg läuft, ist nicht unbedingt das Schlechteste für uns. Nun haben wir bei unserem letzten Treffen den schon angesprochenen Geburtstag Kolesnikovs zum Anlass genommen, um erstmalig in Europa eine Fliederkonferenz organisieren zu wollen.

In der Zeit zwischen dem 21. und 28. Mai 2018 wollen wir deshalb alle Interessierten – übrigens auch von außerhalb der ILS – zu einer Tagung nach Russland einladen. Veranstaltungsorte werden die renommierte Lomonosov Universität in Moskau und der Botanische Garten in Sankt Petersburg sein. Das Thema ist natürlich „Flieder“, in allen Variationen. Wir wollen Vorträge organisieren – dieser wissenschaftliche Teil der Veranstaltung wird organisiert von dem renommierten Botaniker Professor Alexander Rapoport von der Lomonosov Universität organisiert. Einen vollen Überblick über die Themen der Konferenz habe ich Ihnen hier in einer hier verlinkt. Hier sehen Sie die vollständige Einladung auf der Seite der ILS.

Nachtrag 01.02.2018:

An dieser Stelle verlinken wir noch einmal einen Infoartikel, der über die Veranstaltung im jüngsten Mitgliederjournal der International Lilac Society erschienen ist. Hier werden noch einmal alle wichtigen Infos über die “Syringa 2018” aufgeführt.

Zwei Städte in voller Blüte

Fliederträume in
Russland

Botanischer Garten der Lomonosov Universität (Moskau)

Botanischer Garten der Russischen Akademie der Wissenschaften (Moskau)

Kolesnikovs Flieder-Garten (Moskau)

Pavlovsk Park und Fliederpromenade (St. Petersburg)

Botanischer Garten der Russischen Akademie der Wissenschaften (St. Petersburg)

Smolny Flieder-Kollektion (St. Petersburg)

Der sehr große praktische Teil der Veranstaltung wiederum führt uns in die schönsten „Fliederecken“ der beiden russischen Weltmetropolen (s. Kasten). Alle Gärten und Parks sind unmittelbar in die Organisation eingebunden, daher können Ihnen ihre Betreiber seltene Insider-Einblicke in die Gärten gewähren.

Aber auch abseits der Tagung bieten beide Städte einen großen Fundus an Kultur – oft genug verwoben mit dem Thema Flieder. Seien es Kirchen, Brunnen, oder die Lomonosov-Universität selbst. An vielen Stellen blühen – gerade Ende Mai, wenn die Tagung stattfinden soll – unterschiedlichste Fliedersorten. Wir werden also schon allein deshalb nicht allzu viel Zeit in der Tagung selbst verbringen, während draußen viel Schöneres live zu entdecken ist! Der 28. Mai ist dann übrigens ganz dem Sightseeing in St. Petersburg gewidmet. Wir werden uns die dortigen Paläste anschauen, vielen Parks in voller Blüte einen Besuch abstatten – und natürlich darf auch ein Besuch der Eremitage nicht fehlen!

Wenn Sie an einer Teilnahme an dem Event interessiert sind, schreiben Sie mich ruhig an. Entweder direkt unter diesem Artikel oder über unsere Mailadresse info@fliedertraum.de. Wir helfen Ihnen natürlich auch gerne bei der Beantragung des notwendigen Visums. Wenn ausreichend Anmeldungen dafür da sind, organisieren wir auch die Gruppenreise.

Ausgezeichnetes Sortiment

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Was für ein schöner Start ins neue Jahr: Die Medaillen sind endlich da! Bereits im April vergangenen Jahres waren wir mit unserem Sortiment auf der Internationalen Gartenschau in Berlin vertreten. ein tolles Event, bei dem ich auch die Gelegenheit hatte, unseren Bundespräsidenten Frank Walter Steinmeier zu treffen. Darüber hatte ich ja auch bereits berichtet.

Eine Silber- und eine Bronzemedaille von der IGA für unser Sortiment – Ich habe mich wirklich sehr gefreut!

Gleichzeitig sind wir für unser Sortiment auch ausgezeichnet worden: Mit einer Bronzemedaille und einer Silbermedaille. Beide Medaillen habe ich nun gestern erhalten, zusammen mit einer Urkunde, die mich zusätzlich an dieses tolle Ereignis erinnern soll. Vielen Dank dafür an die Veranstalter der IGA! Es ist in jedem Fall ein Ansporn für mich, in meiner Arbeit fortzufahren, wenn die Arbeit auch von solcher Stelle wertgeschätzt wird.

Eine Explosion aus Farben

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Ich hatte das Thema mit der Namensgebung von Fliederpflanzen ja schon einmal. Oft genug sind die „Lovely Lilacs“ nach Menschen benannt, mit denen die Züchter irgendwie in Kontakt standen. Oder aber es wurden Namen von Menschen der Zeitgeschichte verwendet. Jüngstes Beispiel hier im Blog für diese Praxis ist die ΄Polina Osipenko΄, über die Sie an dieser Stelle nachlesen können.

Polina Osipenko

Über die ‘Polina Osipenko’ habe ich ja gerade erst einen Beitrag geschrieben.

Nun gibt es noch eine dritte große Kategorie der Namensfindung, die wir hier zwar noch nicht explizit angesprochen haben. Die aber nichts desto trotz schon häufiger implizit erwähnt wurde und die ich gerne als „literarische“ Benennung bezeichne. Flieder wie die ΄Lavender Lady΄ oder die ΄Sovetskaya Arktika΄, deren Namen stellvertretend für die Optik der Pflanzen stehen. Oft genug verbunden mit einem großen Schuss Poesie: Die „Lavendelfarbene Dame“ hat – zumindest soweit wir wissen – ja keinen direkten Bezug zu auch nur irgendeiner Adligen.

Lavender Lady

Wunderschön, oder? Die ‘Lavender Lady’ in ihrer ganzen Schönheit.

In lilafarbener Pracht

In diesem Zusammenhang muss auch der Name der Syringa vulgaris ΄Etna΄ gesehen werden. Den Namen dieser „Lovely Lilac“ dürften die meisten Mitteleuropäer kennen – wenn auch vielleicht unter anderer Schreibweise als unter der italienischen. Der „Ätna“, wie wir Deutschen ihn schreiben, ist Europas aktivster Vulkan. Nun dürften Sie verstehen, warum ich in diesem Text so sehr auf der poetischen Bedeutung von Fliedernamen herumreite. Denn natürlich glorifizierte Émile Lemoine, der den Flieder im Jahr 1927 benannte, nicht den Vulkan an sich. Vielmehr war er überwältigt von der Farbenpracht, welche die Pflanze in ihrer Blütezeit an den Tag legt.

Etna

Deutlich heller als die “Lavendelfarbene Dame”. Trotzdem natürlich ein Traum in Lila: Die ‘Etna’.

Rosa bis dunkellilafarbene Blüten sitzen an großen Rispen an dem Strauch und verbreiten einen überwältigenden Duft. Diese „Explosion“ von Farbe und Duft erinnert zumindest im literarischen Sinne sehr stark an einen Vulkanausbruch, finden Sie nicht auch?

Aus diesem Grund ist die „Etna“ auch eine der drei Pflanzen, die wir in diesem Jahr als besondere Pflanzen auf der „Internationalen Pflanzenmesse“ in Essen vorgestellt haben. Und steht dabei in einer Reihe mit zwei weiten wunderschönen auch hier bereits genannten „Lovely Lilacs“, die einen komplett anderen Namenshintergrund haben: Der „Sovetskaya Arktika“ und der „Polina Osipenko“. Schauen Sie sich die drei doch auch noch einmal bei uns im Shop an. Es lohnt sich bei allen drei in jedem Fall. Total unabhängig von der Namensgebung.

Sowetskaya Arktika

Die ‘Sowetskaya Arktika’ strahlt in schönstem Weiß.

Kübelflieder – Große Pflanze ganz klein

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So. Nun hat es mich also in diesem Jahr auch erwischt. Zum Glück keine Grippe, aber eine hartnäckige Erkältung haut einen genauso aus der Bahn, wie vermutlich auch der Eine oder Andere von Ihnen leidlich erfahren durfte. Jetzt geht es mir aber wieder den Umständen entsprechend gut – und das bedeutet, dass ich auch das Bloggen wieder aufnehmen kann!

Immer wieder Anfragen nach Kübelflieder

Das Frühlingsgeschäft lebt nun langsam wieder auf, auch wenn es sogar für Flieder eigentlich noch etwas zu kalt ist. Aber natürlich steht auch Ostern vor der Tür und eine schöne Fliederpflanze ist und bleibt nun mal ein sehr schönes Geschenk für einen geliebten Menschen an diesem Feiertag. Interessanter Weise erreichen uns dabei immer mal wieder Anfragen von Menschen, die zwar gerne bei sich einen Flieder eingepflanzt hätten, aufgrund der Größe der Pflanzen dazu jedoch eigentlich nicht den Platz haben.

Nun könnte ich diese Menschen einfach auf unsere Webseite mit den Hochstämmchen verweisen. Oder aber auf meinen Blogeintrag zu dem Thema hinweisen, den ich im vergangenen Jahr gepostet habe. Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen, zum Thema Flieder als Kübelpflanzen hier noch ein paar weitere Worte zu verlieren.

Fliederbalkon

Ich weiß, ich habe das Bild schon einmal gepostet. Aber ich finde es einfach zu bemerkenswert, um es nicht häufiger mal zu zeigen, was mit ein bisschen Willen und einem schönen Flieder auch auf einem Balkon möglich ist. Das Bild hier drunter stammt übrigens ebenfalls aus Köln und zeigt einen wunderschön zurechtgemachten Terrassenflieder im Pflanzenkübel.

Kübelflieder auf der Terrasse

Grundsätzlich ist nämlich jede Fliederpflanze auch für die Anpflanzung in einem Blumenkübel geeignet. Das können Sie schon allein daran erkennen, dass wir jeden Flieder bei uns in der Baumschule in Containern – also im Prinzip schon in Pflanzenkübeln – züchten. Dass wir in der Baumschule immer nur eine bestimmte Vorauswahl treffen, liegt daran, dass wir Ihnen nur die schönst mögliche Ware liefern möchten. Also werden Pflanzen ausgewählt, von denen wir besonders viele zu sogenannten Dreitriebern zuschneiden können. Das sind Flieder, bei denen wir auch nach dem Zurückschneiden noch drei starke Triebe stehenlassen können, um eine möglichst kompakte Krone zu erhalten.

Unsere Flieder wachsen ja bereits in einem Container. Da ist es also kein Problem, sie dann in einen Pflanzenkübel einzupflanzen.

Im Moment empfehlen wir dabei vor allem sechs unterschiedliche Sorten, von denen wir manche ja auch bereits hier im Blog besprochen haben:

Der Rest kommt sicherlich auch noch einmal dran! Natürlich können Sie auch bei den anderen Sorten, die wir im Shop haben, gerne anfragen, ob wir schöne Pflanzen für einen Blumenkübel dahaben. Es lohnt sich in jedem Fall!

Syringa vulgaris "Sensation"

Zwei der “Lovely Lilacs”, die wir momentan als Kübelpflanzen empfehlen: Die Syringa vulgaris “Sensation” (o.) und die Syringa vulgaris “Carpe Diem” (u.).

Syringa vulgaris "Carpe Diem"

Traumhaft blühende Stauden

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Wer den Wetterbericht in den vergangenen Tagen auch nur ein wenig verfolgt hat, kommt ja buchstäblich nicht mehr aus dem Aufatmen heraus: Endlich schönes Wetter, Temperaturen über 20 Grad Celsius werden vorhergesagt. Ehrlich gesagt etwas schwer vorstellbar im Moment noch – ist es doch zumindest hier bei uns heute Morgen noch sehr kühl.

Abwechslung auf dem Staudenmarkt

Trotzdem, wir freuen uns auf das schöne Wochenende. Und das bedeutet für unsere Firma auch: Der Staudenmarkt im Botanischen Garten in Berlin in Berlin öffnet am 7. und 8. April wieder seine Pforten. Mehr als 100 Aussteller aus dem Gartenbereich brennen darauf, sich dem interessierten Publikum zu präsentieren. Und dies ja wohl anscheinend an den bisher schönsten Tagen in diesem Jahr: Passt!

Standfoto Staudenmarkt aus größerer Entfernung

Unser Stand aus dem vergangenen Jahr: So ähnlich an der selben Stelle wird es auch in diesem Jahr aussehen.

Dieses Jahr steht der Staudenmarkt übrigens unter dem Motto „Insektenfreundliche Gärten“. Die Bienenforscherin Dr. Melanie von Orlow ist eine der Schirmherrinnen des Events und wird am Sonntag um 16 Uhr einen Vortrag über die Bedeutung von Wildbienen für die Umwelt halten. Innerhalb der Aktion „Berlin summt!“ werden wir lernen, wie wir den teilweise schon arg gefährdeten Wildbienen dabei helfen können, in unseren Gärten wieder Fuß zu fassen.

Wer mehr über die Aktionen auf dem diesjährigen Staudenmarkt erfahren möchte, kann dies übrigens auch unter diesem Link. Hier habe ich das Frühjahrsmagazin des Staudenmarkts verlinkt. Schmökern Sie doch mal rein. Und besuchen Sie uns an unserem Stand Nr.77, etwa in der Mitte des Botanischen Gartens. Die ersten vorsichtig vorblühenden Flieder warten schon!

Staudenmarkt_Logo


Der Gartenmeister des Sonnenkönigs

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So weit ich mich erinnere, ist es bisher noch nie vorgekommen, dass ich einen Text in diesem Blog mit einer Bilderstrecke begonnen habe. In diesem Fall halte ich dies jedoch für absolut notwendig. Schauen Sie sich diese Bilder an und lassen sie einmal wirken:

So manch einer von Ihnen wird die Bilder vermutlich erkannt haben – dies sind Aufnahmen aus den berühmten Gärten von Versailles. Nun ist mir zumindest nicht bekannt, dass in den Gärten des Schlosses, das ja mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt, massiv Fliederanpflanzungen zu finden sind. Wer so etwas in Frankreich sucht, sollte wohl eher die Gärten von Nancy besuchen, denen ich ja bereits einen Blogeintrag gewidmet habe.

Dieses Mal geht es mir um eine ganz bestimmte Fliedersorte, die nach dem Mann benannt ist, der die wunderschönen Gärten in dem Palast des „Sonnenkönigs“ Ludwigs XIV gestaltet hat: André Le Nôtre.

André Le Nôtre

Ein Künster im Garten

Geboren im Jahr 1613 in Paris absolvierte Le Nôtre ein Kunststudium und erlernte die Prinzipien der Architektur, bevor er eine Karriere als Landschafts- und Gartengestalter für den französischen Hochadel begann. Im Jahr 1662 trat er dann in die Dienste des Königs und begann seine Arbeit an der Gartenanlage von Schloss Versailles, die er schlussendlich 1689 beendete. Die ganze Anlage ist dabei geradezu ein Spiegelbild des Symbolismus, mit welchem der Sonnenkönig und zum Teil auch seine Nachfolger ihren Herrschaftsanspruch begründeten. So führt beispielsweise der Weg den Besucher des Schlosses einen Berg hinauf – um die höhere Stellung seines Besitzers gegenüber dem Gast auszudrücken. Aber trotzdem muss auch ich neidlos anerkennen, dass Le Nôtre damals etwas Wunderbares geleistet hat.

Syringa vulgaris "Le Nôtre"

Wunderbar changierende Blütenfarben

Die Syringa vulgaris „Le Nôtre“, die nach diesem berühmten Gartengestalter benannt worden ist, geht, wie so viele Fliedersorten aus Frankreich auf die Gärtnerei Lemoine zurück. Sie stammt aus dem Jahr 1922 und bringt dunkelviolette Knospen aus, die sich im Laufe der Blütephase zu in einem helleren Violettton gefärbten Blüten öffnen. Eine wunderschöne Changierung in der Farbe, welche die Pflanze zu etwas ganz Besonderem macht, wie ich finde. Überzeugen Sie sich gerne selbst. Natürlich gibt es sie auch bei uns im Shop.

Übrigens: Am Wochenende des 18. bis 20. Mai werden wir erstmalig eingeladen, auf der Blumen- und Gartenmesse „Les Journées des Plantes de Chantilly“ auszustellen. Die Messe, die im Ausland auch als „Chantilly Flower Show bekannt ist, bringt um die 200 Aussteller aus der Gartenbranche auf einem Areal zusammen, das besser dafür nicht geeignet sein könnte: In den Gärten des französischen Schlosses Chantilly – entworfen natürlich von niemand anderem als André Le Nôtre. Ich freue mich jetzt schon darauf!

Die Farben des Flieders

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Wie hatten das Bild ja vor einiger Zeit schon einmal bei uns auf Facebook gepostet: Die Kollegen in der Baumschule hatten einige Fliedersorten für die „Internationale Pflanzenmesse“ in Essen Anfang des Jahres vorgetrieben. Für diejenigen, die mit dem Begriff nichts anfangen können: Die Blühphase eines Flieders lässt sich mit entsprechender Ausrüstung künstlich herbeiführen. Da Fliederblüten vor allem auf eine bestimmte Lichtintensität reagieren, können wir sie mit ausreichend Lichteinfluss hervorlocken. Auch wenn es eigentlich noch viel zu früh für die Blüte ist.

Einen ungewöhnlichen Nebeneffekt hatte die Treiberei: Die so entstehenden Blüten sind heller, als es eigentlich bei normaler Witterung der Fall ist. Die Stellen an der Pflanze, die das künstliche Licht besonders stark „abbekamen“ waren dabei noch einmal um Einiges heller als Stellen, wo nicht so viel Licht hinfiel.

Syringa vulgaris Excel - vorgetrieben

Diese Syringa vulgaris “Excel” war beim Vortreiben an verschiedenen Stellen unterschiedlich starker Lichteinstrahlung ausgesetzt.

Farben nach dem Wister-Code

Dies ist jetzt natürlich ein Extrembeispiel. Aber eines, das wie ich finde sehr schön zeigt, wie unterschiedlich manchmal die Färbung von Fliederblüten bei gleichen Sorten tatsächlich sein kann. Ein Umstand, der auch unsere Kunden immer wieder aufs Neue verwundert. Wir werden daher immer mal wieder angeschrieben, warum die Blüten der Fliedersorte, die sie geliefert bekommen haben, nicht die erwartete Farbe oder Farbintensität besitzen.

Nun ist es mit der Farbe von Fliederblüten allgemein so eine Sache. Die meisten Experten nutzen bei ihrer Beschreibung eine Einteilung, die Mitte des vergangenen Jahrhunderts von dem US-amerikanischen Gartenbauer und Fliederregistrator John Wister vorgenommen wurde (s. Kasten „Der Wister-Code“). Geht man nun nach dieser Einteilung vor, so kann man jeder Fliedersorte eine Farbe zuweisen. Dies hat zum Beispiel auch der ebenfalls aus den USA stammende „Fliederpapst“ Reverend John Fiala getan. Und ein Standardwerk veröffentlicht, an das sich die Fliederwelt – so auch wir – immer noch hält. Das Fiala-Register wird auch heute noch angepasst und auf den neusten Stand gebracht. Wer Interesse daran hat – ich habe die aktuellste Ausgabe hier hinterlegt.

Der Wister-Code

Anzahl der Blütenblätter: S. = Single (Einzeln) – bis zu vier Blütenblätter; D. = Double (Doppelt) – mehr als vier Blütenblätter

I.

Weiß

II.

Violett

III.

Blau

IV.

Flieder

V.

Rosa

VI.

Magenta

VII.

Purpurrot

Was beeinflusst die Farbintensität?

Das Problem bei so einer Einteilung ist aber: Sie ist ein Stück weit willkürlich. So können beispielsweise die Blüten der ΄Beauty of Moscow΄ einen, teilweise recht deutlichen, rosafarbenen Schimmer aufweisen. Die Knospen sind sowieso rosa. Eingeteilt sind sie aber als D I – und somit in der Kategorie Weiß.

Syringa vulgaris "Beauty of Moscow"

Wunderschön, aber farblich leicht verwirrend: Die Syringa vulgaris “Beauty of Moscow”.

Ein anderes Beispiel wären außerdem allgemein magenta- oder purpurfarbene Pflanzen, die gerne leicht “flieder-stichig” sind. Während man über so etwas ja noch wunderbar akademisch diskutieren kann – frei nach dem Motto: „Irgendeine Einteilung musste ja mal getroffen werden!“ – wirken sich jedoch auch umweltbedingte Einflussfaktoren auf die Fliederfarbe aus. Und hier sind wir bei den Problemen, die einige unserer Kunden erleben.

Syringa vulgaris "Paul Thirion"

Auch eigentlich als magenta- oder purpurfarbene Fliedersorten entwickeln in der Blüte gerne einen fliederfarbenen Einschlag. wie zum Beispiel diese Syringa vulgaris “Paul Thirion”.

Da hätten wir zuallererst das bereits oben angedeutete Lichtbeispiel, das in ähnlicher oder zumindest abgeschwächter Form auch im heimischen Garten auftreten kann. Im Übrigen stimmt dann natürlich auch der logische Schluss, dass Blüten intensivere Farben entwickeln, je mehr sie aus der direkten Sonneneinstrahlung herausgehalten werden. Allerdings müsste man dann mit dem Nachteil leben, dass deutlich weniger Blüten überhaupt gebildet werden.

Syringa vulgaris "Le Notre"

Fliederblüten werden mit dem Alter heller – wirklich interessant im eigenen Garten zu beobachten!

Genauso abhängig wie vom Lichteinfall ist die Farbintensität von Fliederpflanzen außerdem auch von der Nährstoffversorgung. Was sich natürlich auch ein Stück weit im Boden bemerkbar macht, in dem die Flieder eingepflanzt werden. Generell gilt hier die Faustformel, dass eine Unterversorgung mit Nährstoffen zu blasseren Blütenfarben führt. Dem kann aber ganz leicht Abhilfe geschaffen werden: Wir haben einen Fliederdünger zusammengestellt, der speziell auf die Bedürfnisse der Pflanze, sowohl im Frühling, als auch im Herbst, zugeschnitten ist. Und abschließend werden Fliederblüten allgemein heller, je länger sie bereits am Strauch sind. Ein faszinierendes Schauspiel. Beobachten Sie es doch einmal in Ihrem eigenen Garten!

Der Flieder des Palais Biron

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Die Stadt Baden-Baden hat eine reiche russisch geprägte Vergangenheit. Nach der Heirat des russischen Prinzen Alexander mit der badischen Prinzessin Luise im Jahr 1793 begann eine Zeit, in der es immer mehr Russen in die wunderschöne Region zog. Der Hochadel ging dort ein und aus, viele berühmte Schriftsteller wie Tolstoj, Dostojewksi, Gogol oder Turgenev besuchten die Stadt und ließen sich teilweise sogar für länger dort nieder. Da die Schriftsteller offenbar sehr angetan von Baden-Baden waren, verewigten sie die Stadt auch in einigen ihrer Erzählungen. Erzählungen, die auch heute in Russland noch häufig gelesen werden, so dass Baden-Baden dort noch immer sehr präsent ist. Wenig überraschend, dass die Kurstadt nach wie vor eine sehr hohe Anzahl russischer Gäste hat.

Beauty of Moscow

Eine der schönsten weißen Fliedersorten ist zweifellos die Beauty of Moscow

Die „Beauty“ verschönert das Palais

In so einem Umfeld darf natürlich der Flieder nicht fehlen. Immerhin ist die Pflanze ja praktisch ein russisches „Nationalheiligtum“. Und das nicht nur durch die Arbeit Kolesnikovs, die wir hier im Blog ja schon häufiger begleitet haben. Schon allein deswegen war es für mich eine Ehrensache, meinen Teil dazu beizutragen, dass der Flieder in Baden-Baden blüht. Deswegen steht seit einiger Zeit eine wunderschöne Syringa vulgaris „Beauty of Moscow“ als Geschenk im Garten des „Palais Biron“, Sitz „der Baden-Badener Unternehmer-Gespräche e.V.“. Dort geht es ihr wirklich hervorragend, wie einige Bilder beweisen, die ich erst kürzlich von dort erhalten habe. Ein wirklich schöner Anblick oder? Und, ja: Grüße nach Baden-Baden!

Beauty of Moscow im BBUG Garten

Der direkte Blick auf den Flieder würde auch mich noch mehr zum Arbeiten motivieren.

Syringa vulgaris Jeanne d’Arc Mit großer Reinheit und Eleganz

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Wer hätte sich damals vorstellen können, dass in einer Zeit, wo Emanzipation noch ein Fremdwort war, ein kleines Mädchen die strikte Ordnung des Mittelalters durchbrechen würde. Johanna von Orleans oder besser bekannt als „Jeanne d’Arc“, die Jungfrau von Orleans wurde 1412 in einem kleinen Dorf an der Maas geboren. Sie wuchs während des „Hundertjährigen Krieges“ auf, ein Konflikt, der das Anrecht auf die Thron- und Erbfolge zwischen der englischen und französischen Krone klären sollte. Der Legende nach erhielt sie vom Erzengel Michael eine göttliche Vision, die sie zur Retterin Frankreichs auserkor.

Jeanne d'Arc

Die französische Nationalheilige Johanna von Orleans.

So ging sie 1429 mit knapp 17 Jahren zum Dauphin Karl, dem Thronfolger der französischen Krone, und konfrontierte ihn mit ihrer Vision: Dass sie die göttliche Mission habe, Frankreich aus seiner Not zu befreien und das Karls baldige Krönung bevorstand. Ihrem Charisma und ihrer Stärke, so erzählt es die Legende, war es zu verdanken, dass das englische Heer zurückgeschlagen und die Franzosen wieder Mut schöpfen konnten. Am 17. Juli 1429 wurde Karl VII, wie von Johanna prophezeit, in der Kathedrale von Reims zum König gekrönt. Dabei erhielt sie die große symbolische Ehre, während der glorreichen Feier mit erhobener Siegesfahne neben dem Altar zu stehen. Nach diesem Triumph wendete sich allerdings für sie das Blatt.

Syringa vulgaris Jeanne d'Arc_1

Späte Ehren für Johanna

Der folgende Feldzug zur Eroberung von Paris endete in ihrer Festnahme und nach ihrer Verurteilung durch die Inquisition starb Johanna, 1431 in Rouen auf dem Scheiterhaufen. Die kirchliche Exkommunikation folgte kurz nach ihrer Beerdigung.

Mark Twain

Mark Twain schrieb 1896 die fiktiven “Persönlichen Erinnerungen an Jeanne d’Arc”.

Ihr Ruf wurde am 7. Juli 1456, durch das Wirken von Karl VII, wiederhergestellt und sie damit rehabilitiert. Am 18. April 1909 sprach Papst Pius X, Johanna, selig. Die Heiligsprechung folgte 11 Jahre später am 16. Mai 1920 durch Papst Benedikt XV.

 

Die Person Jeanne d’Arc hat die Kultur Frankreichs in kommenden Jahrhundertern bis einschließlich heute beeinflusst. Persönlichkeiten wie Mark Twain, Voltaire, Shakespeare, Brecht und Schiller verfassten Werke über Johanna. Ihr zu Ehren eröffnete 2015, im ehemaligen erzbischöflichen Palast in Rouen, die „Historical Jeanne d’Arc“, die ihre Lebensgeschichte erzählt.

Da liegt es natürlich nahe, dass auch eine Fliedersorte nach ihr benannt wurde. Zumal Frankreich mit ihrer Lemoine-Familie, eine lange Tradition in der Fliederzucht besitzt. Das diese Fliedersorte eine berühmte Namensgeberin hat ist verständlich und die „Lovely Lilacs“ die im Jahr 1902 gezüchtet wurde, ist mit ihren weißen Blüten ein Sinnbild für Reinheit und Eleganz. Genau, wie es der Legende nach von Johanna erzählt wird. Der intensive Duft der Pflanze rundet den wunderschönen Eindruck ab, den die „Jeanne“ im Geist hinterlässt. Schauen sie doch mal bei uns im Shop vorbei, dort haben wir sie selbstverständlich auch im Angebot.

Chantilly 2018 Ein französischer Gartentraum

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Vom 18. bis 21. Mai waren wir auf den „Journées des Plantes“ im französischen Chantilly. Das Eine oder Andere mal hatten wir ja schon davon berichtet. Und was soll ich sagen: Der Schlossgarten war genauso traumhaft, wie ich es mir vorgestellt habe. Ein perfektes Ambiente für ein tolles Event. Vor allem, da wir ja auch wirklich Glück mit dem Wetter hatten.

Anbei meine Fotos von diesem Event – einfach traumhaft:

Syringa 2018 Fliederfrühling in Russland

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Ich habe eine neue Medaille bekommen: Für meinen Einsatz für Frieden und Völkerverständigung habe ich im Zuge meines letzten Aufenthaltes in Russland einen Orden erhalten. Hintergrund des Ganzen sind Fliederpflanzungen und die Unterstützung von Austauschprogrammen für Schüler, die ich in den vergangenen Jahren organisiert habe.

Syringa 2018_Ehrung_1 Syringa 2018_Ehrung_2

Eigentlich war ich ja zu einem ganz anderen Zweck in Russland: Organisiert von meiner guten Freundin Tatjana in Zusammenarbeit mit der Lomonosov Universitat Moskau fand zwischen dem 21. und 28. Mai die “Syringa 2018” statt. Ein Event, zu dem Fliederliebhaber aus aller Welt geladen wurden: Anlasswar unter anderem der 125jährige Geburtstages des großen Züchters Leonid Kolesnikov.

Tatjana Polyakova

Tatjana, hier im Botanischen Garten der Lomonosov Universität Moskau, hat die Syringa 2018 organisiert.

Natürlich durften bei einem solchen Event Besuche in den Botanischen Gärten Moskau und St. Petersburg nicht fehlen, von denen ich Ihnen in der folgenden Galerie eine Auswahl präsentieren möchte.

Ausbildungsberuf E-Commerce Fliederfreaks im Multichannel

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Am 1. August beginnt das neue Ausbildungsjahr. Auch für uns – einen neuen Auszubildenden für Bürokommunikation haben wir bereits. Trotzdem wollen wir mehr. Mein Unternehmen beteiligt sich an der Ausbildung der/des erstmalig ausgeschriebenen „Kauffrau /-mann für E-Commerce“. Sperriges Wort oder? Wer Interesse daran hat oder jemanden kennt, der Interesse haben könnte: Hier ist der Link zu der Information auf unserer Fliedertraum-Webseite.

Wer wir sind

Nun ist gerade ein Medium wie ein Blog eine sehr gute Gelegenheit, einmal ein wenig mehr in die Tiefe zu gehen. Ich habe mir also hier und heute die Aufgabe gestellt, potenzielle Interessenten mit etwas mehr Informationen über mein Unternehmen zu versorgen.

Die Grundlagen sind ja sehr schnell erzählt. Unser Fliedertraum-Shop, den wir natürlich mit diesem Blog auch ein Stück weit bewerben wollen, existiert seit mittlerweile 12 Jahren. Wenn auch nicht in der heutigen Form. Das Web ändert sich und ein Layout von vor 12 Jahren wäre heutzutage nun wirklich nicht mehr zeitgemäß. Fliedertraum ist ein Produkt der Firma Piccoplant, die ich vor nun beinahe 30 Jahren als universitäre Ausgründung gegründet habe. Firmensitz ist der Ortsteil Wechloy in Oldenburg, obwohl zumindest im Moment noch jeder, der zu uns möchte, erst einmal durch die Gemeinde Ofen fahren muss. Die Stadt Oldenburg plant aber, eine Umgehungsstraße bei uns in der Nähe einzurichten, so dass wir beizeiten vielleicht einmal einen besseren Anschluss an das Oldenburger Straßennetz haben.

Flieder_auf_Baumschule_Piccoplant

Fliederpflanzen auf unserer Baumschule.

Aufgaben der Auszubildenden

Was genau würde potenzielle Auszubildende bei uns erwarten? Wir betreiben eine Baumschule, allerdings mit einigen kleinen Besonderheiten. Alle unsere Pflanzen stammen aus dem hauseigenen Biotechnologielabor, wo sie in vitro („im Glas“) aus einigen wenigen Mutterpflanzen erzeugt und vermehrt werden. Das Verfahren, das wir anwenden nennt sich Mikrovermehrung.

Für eine weitere Erklärung des Verfahrens verlinke ich hier einfach einmal unsere eigene Unternehmenswebseite, wo es, wie ich finde, kurz und trotzdem anschaulich dargestellt wird. Natürlich stammen auch die Pflanzen für unsere Shopseite aus dieser Quelle – und hier fangen die Aufgaben für Auszubildende an. Gemeinsam mit den festangestellten Kollegen bilden sie die Schnittstelle zwischen Vertrieb und Baumschule. Sie sind einerseits Ansprechpartner für den Betrieb der Webseite. Gleichzeitig überlegen sie sich gemeinsam mit mir Verkaufsstrategien und neue Absatzmärkte. Sie helfen bei der Vorbereitung von Messen und bei der Betreuung der unternehmenseigenen Social-Media-Kanäle. Gleichzeitig erhalten sie tiefere Einblicke in die betriebswirtschaftlichen Abläufe und Kennzahlen, die hinter dem Ganzen stehen. Sie erhalten Einblicke in die Unterschiede zwischen dem Verkauf an große Endabnehmer auf der einen Seite, sowie in den Vertrieb an Privatkunden auf der anderen Seite. Ebenfalls eingebunden werden sie in das sogenannte „Dropshipping“-System, in dem größere Handelshäuser von kleineren beliefert werden und ihre Waren dann ebenfalls im Netz anbieten.

 

Tätigkeitsfelder Auszubildende für E-Commerce

Quelle: Handesverband Deutschland
  • Konzeption und Weiterentwicklung von Waren- und Dienstleistungssortimenten
  • Beurteilung, Einsatz und Weiterentwicklung von Vertriebskanälen des E-Commerce
  • Bewirtschaftung von Onlineportalen und Onlineshops sowie Unterstützung der Beschaffung
  • Einsatz von Instrumenten der kaufmännischen Steuerung und Kontrolle im E-Commerce
  • Gestaltung der Schnittstellen mit anderen Vertriebskanälen Beurteilung und Auswahl von Kommunikationskanälen, Gestaltung der internen und externen Kommunikation
  • Vorbereitung und Durchführung von Maßnahmen des Onlinemarketings
  • Anbahnung und Abwicklung von Onlinewaren- und Dienstleistungsverträgen
  • Beurteilung und Einsatz verschiedener Bezahlsysteme
  • Einhaltung von rechtlichen Bestimmungen im E-Commerce
  • Anwendung projektorientierter Arbeitsweisen im E-Commerce

RHS approved lilacs Best suited for gardening

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I’m not going out very much on this topic, if I state, that almost every British, that deals with horticulture, knows the RHS. The “Royal Horticultural Society”, founded on the 7th of march in 1804, is a club, that aims to further gardening in Great Britain. Fascinatingly founded in a book shop, the society now consists of about 400.000 members. Because of its work for the British populace, the society is still functioning as a charitable organisation.

Beauty of Moscow

The following pictures show some of the plants labeled with the “Award of Garden Merit”: Here the Syringa vulgaris “Krasavitsa Moskva”, also known as “Beauty of Moscow”.

By the years of 2010 to 2012, gardeners of the RHS officially administered the lilac topic – resulting in an assessment report revolving around the garden usability of 162 lilac varieties, that previously grew in Britain before.

The criteria in the assessment were especially focused on the “ease of use”:

  • Excellency for ordinary garden use
  • Availability
  • Reasonably resistance to pests and diseases
  • Having a good constitution
  • Being essentially stable in form and colour
  • Reasonably easy to grow

In the end, 37 plants were awarded with the so called “Award of Garden Merit” for fulfilling all of these criteria. Containing various plants from Russia as well, which builds a bridge to the discussion about “Sibirian lilacs”, I mentioned earlier. A full list of them could be seen in the official pdf of the RHS, which I will link here for you.

Kremlevskie Kuranty

Syringa vulgaris “Kremlevskie Kuranty”.

By the way. 125 varieties not passing the test by no means indicate them being bad choices. As availability was tested as well, this easily could be remedied by a well-sorted online-shop. And having another flaw could still be a challenge in bringing them to bloom anyway. For the ones, that do not want to take the challenge, 44 different varieties should be more than enough to try on.

Olimpiada Kolesnikova

Syringa vulgaris “Olimpiada Kolesnikova”

Text in Deutsch:

Ich lehne mich in dieser Hinsicht wohl nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich sage, dass so ziemlich jeder Brite, der sich mit Gartenarbeit beschäftigt, die RHS kennt. Die „Royal Horticultural Society“, gegründet am 7. März 1804, ist ein Verein, dessen Ziel es ist, den Gartenbau in Großbritannien zu fördern. Faszinierender Weise in einem Buchladen gegründet, hat die RHS mittlerweile um die 400.000 Mitglieder. Aufgrund ihrer Arbeit für die britische Bevölkerung besitzt der Verein gemeinnützigen Status.

In den Jahren 2010 bis 2012 kümmerten sich Gärtner der RHS besonders um das Thema Flieder – resultierend in einem Bewertungsbericht, der sich mit der Nutzbarkeit von 162 Fliedersorten beschäftigt, die bereits zuvor in Großbritannien heimisch waren.

Duc de Massa

Die Fotos hier zeigen einige der Fliederpflanzen, die von der RHS mit dem “Award of Garden Merit ausgezeichnet wurden: Hier Syringa vulgaris “Duc de Massa”.

Dabei legten die Tester vor allem Wert auf Benutzerfreundlichkeit, mit den Kriterien:

  • Exzellenz in der Nutzung in normalen Gärten
  • Verfügbarkeit
  • Angemessene Resistenz gegen Krankheiten
  • Besitz einer guten Konstitution
  • Gute Stabilität in Form und Farbe
  • Relativ einfach zu züchten

Am Ende waren es 37 Pflanzen, die alle Kriterien erfüllten und von der RHS mit dem sogenannten „Award of Garden Merit“ ausgezeichnet wurden. Diese beinhalteten auch diverse russische Sorten, womit ich noch einen Bogen schlagen möchte, zu einer Diskussion über „Sibirische Flieder“, die ich vor kurzem auf Facebook hatte. Eine volle Liste der Pflanzen (leider auf Englisch) habe ich Ihnen hier verlinkt.

Esther Staley

Syringa hyacinthiflora “Esther Staley”

Übrigens: Dass 125 Sorten diesen Test nicht bestanden haben, sagt in keiner Weise etwas darüber aus, dass es eine schlechte Entscheidung wäre, sie zu erwerben. Allein das Testkriterium „Verfügbarkeit“ lässt sich ja durch einen gut bestückten Online-Shop schnell beheben. Andere Mängel können außerdem auch eine Herausforderung sein, es im eigenen Garten trotzdem mit ihnen zu versuchen. Für diejenigen, die diese Herausforderungen nicht auf sich nehmen möchten, dürften 37 Sorten dann aber auch mehr als genug sein.

Fliederlegenden Das Glück aus der Blüte

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Eine Frage vorab: Wie halten Sie es eigentlich mit den Themen Legenden und Mystizismus? Eine seltsame Frage von einer Wissenschaftlerin, oder? Es ist ja schon immer eine spannende Frage gewesen, über die sich Wissenschaftler weltweit „die Köpfe heißreden“: Kann ein Mensch zum Beispiel gläubig sein – und gleichzeitig ernsthafte Forschung betreiben? Es ist zumindest eine schöne Vorstellung, oder? Dass nicht alles dort draußen strengen Regeln folgt. Und wir durchaus noch Platz für etwas Überraschendes und Unerklärliches haben.

Syringa vulgaris "Dark Night"

Fünf Blütenblätter sind bei Flieder eine echte Seltenheit.

Fünf Blütenblätter bringen Glück

So wie beispielsweise der Glaube, dass Fliederblüten mit fünf Blütenblättern ein Glücksbringer sind. Sehr stark angelehnt an die Legende vom fünfblättrigen Kleeblatt hält sich die Ansicht des Flieders als Glückssymbol vor allem in Russland und in China. Die Erklärung ist dabei tatsächlich auch genauso simpel, wie beim Kleeblatt. Fliederblüten haben in der Regel vier Blütenblätter. Da ist es schon ein sehr großer Zufall, wenn mal ein fünfblättriges dabei ist – ein Zeichen für Glück eben. Nur reicht es dem Volksglauben anscheinend nicht aus, die fünfblättrige Fliederblüte zu finden. Der Finder sollte sie vorsichtig von dem Fliederbusch ablösen und essen. Dann hat er einen Tag lang großes Glück. Allerdings sollte nie mehr als eine Blüte verspeist werden. Das hieße, das Glück herausfordern zu wollen. Und das schlägt bekanntlich sehr schnell in das Gegenteil um.

Syringa vulgaris "Taras Bulba"

Der Glaube an das Fliederglück

In Russland ist der Glaube an das Fliederglück tatsächlich sehr weit verbreitet. So weit, dass er auch Eingang in das Kulturgut des Landes gefunden hat. So spricht beispielsweise auch der russische Pianist, Komponist und Dirigent Sergei Wassiljewitsch Rachmaninow in seiner Flieder-Komposition aus dem Opus 21 „Zwölf Romanzen“ von der Verbindung fünfblättrig blühender Flieder zu besonderem Glück. Dabei half es, dass Rachmaninow als großer Fliederliebhaber galt. So sind dementsprechend auch heute noch bei Konzerten mit seiner Musik weiße Fliedersträuße auf der Bühne zu sehen.

Syringa vulgaris "Fale Baltyku"

Lagerstroemien Ein Blütenmeer im Spätsommer

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Blüten können ja nun wirklich die unterschiedlichsten Formen besitzen: Trichterförmig, in Radform, als Glocke oder sogar in Form eines Schmetterlings. Und vieles, vieles mehr. Grundsätzlich könnte ich einen ganzen eigenen Artikel hier über Blütenformen schreiben und würde wahrscheinlich nur die Oberfläche ankratzen. Wer mehr darüber wissen will, kann ja mal hier zum Beispiel hineinschauen.

Eine ganz besondere Blütenform

Mir geht es aber heute um eine ganz spezielle Blütenform, die ein bisschen so aussieht, als hätte jemand buntes Krepppapier an einen Baum gewickelt. Klingt einerseits merkwürdig. Auf der anderen Seite rede ich aber hier von einer wunderschönen Pflanze, die durch ihre reichhaltigen Blüten gut und gerne an die schönsten Fliedersorten heranreicht. Gleichzeitig besitzt sie durch die Bank eine sehr schöne rote Herbstfärbung und optisch sehr schicke Rindenzeichnungen: Die Lagerstroemie, auch Elfenflieder oder, siehe ihre Blütenform, Kreppmyrte genannt.

Lagerstroemia

Wunderschön, oder? Lagerstroemien machen in wirklich jedem Garten eine gute Figur. Wie auch diese “Comanche” in dem Garten meiner Mutter, aus dem dieses Fotos stammt und wo Passanten immer mal wieder stehen bleiben und die schönen Blüten bewundern.

Die ersten Lagerstroemien stammten ursprünglich aus dem asiatischen Raum. Auf dem indischen Subkontinent waren sie ebenso zu finden, wie in China, Japan und dem nördlichen Australien. Benannt sind sie nach dem Schweden Magnus Lagerström, der zur Zeit ihrer Entdeckung im Jahr 1759 durch westliche Forscher Direktor der schwedischen Ostindien-Kompanie war. Aufgrund der weiten Verbreitung im gesamten asiatischen Raum gibt es heute eine Menge unterschiedliche Arten des Elfenflieders. Eine genauere Auflistung der einzelnen Arten finden Sie beispielsweise hier im „US National Germplasm System“.

Lagerstroemien besitzen in der Regel auch eine ganz einzigartige Rindenzeichnung.

Kreuzungen mit indianischen Namen

Dass ich hier eine US-Amerikanische Klassifizierungsseite verlinke, ist übrigens kein Zufall. Seit mehr als 250 Jahren gehört die „crepemyrtle“ fest zum Ebenbild der amerikanischen Südstaaten. Zunächst vor allem in Form der ursprünglich aus China stammenden Lagerstroemia indica. Diese Sorten blühen zwar außerordentlich lange – im Grunde den ganzen Sommer über. Sie waren jedoch stets etwas anfällig für Krankheiten wie zum Beispiel Mehltau. Eine Lösung für dieses Problem fanden Forscher des „US National Arboretum“ in Washington um das Jahr 1950 herum. Während einer Forschungsreise nach Japan schickte der Botaniker John Creech einige Ableger der dort heimischen Lagerstroemia fauriei nach Hause. Diese stellten sich als resistent gegen Krankheiten heraus und legten eine sehr hohe Winterhärte an den Tag. Perfekt für Kreuzungsversuche mit den einheimischen Elfenflieder-Sorten! Das Ergebnis waren diverse neue Sorten mit den Vorzügen beider „Elternteile“, die noch heute einen großen Stellenwert in Gärten rund um den Globus verteilt besitzen.

Die roten Blätter im Herbst haben ebenfalls einen sehr hohen Schauwert.

Diese Sorten sind übrigens sehr leicht zu erkennen, da sie alle Namen aus der Sprache der US-Amerikanischen Ureinwohner erhalten haben. Wenn sie also Lagerstroemien mit Namen wie Natchez, Comanche oder Catawba sehen, können Sie davon ausgehen, dass Sie Sorten aus dieser besonderen Züchtung vor sich haben. Wie zum Beispiel auch bei uns im Shop, wo wir eine erste Anzahl an Lagerstroemien als Begleitpflanzen für Fliedergärten zusammengestellt haben. Tendenz in jedem Fall steigend.

(Erstmals veröffentlicht am 18. September 2017)

Syringa vulgaris Prince Wolkonsky Gartenträume in Frankreich

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Prinz Peter Wolkonsky muss ein faszinierender Mann gewesen sein. Aus einem alten russischen Adelsgeschlecht stammend, verbrachte er seine Jugend zusammen mit seiner Mutter vorwiegend in Italien und der Provence. Er entdeckte schnell seine Liebe zur Kunst, was ihm unter anderem den Spitznamen „Painter Prince“ einbrachte. Allerdings war er auch sehr interessiert an der Gartengestaltung – im Grunde passt ja auch beides sehr gut zusammen.

Jardins de Kerdalo

Wunderschön, oder? Die “Gärten von Kerdalo” in der französoischen Bretagne sind mit Sicherheit einen Ausflug wert.

Les Jardins de Kerdalo

Da war es wohl logisch, dass er im Jahr 1965 eine alte, heruntergekommene Farm in der Bretagne erwarb und anfing, das Gelände in einen Garten, der heute unter dem Namen „Les Jardins de Kerdalo“ bekannt ist, umzuwandeln. Dabei verwendete er unterschiedlichste Stilrichtungen, um den Garten zu begrünen: Begrünte Grotten wechseln sich mit Feuchtbiotopen und „helleren“ Bereichen ab, die durch Statuen und Brunnen aufgelockert werden. Das Haus ist von Kletterpflanzen berankt, reichliche Wasserflächen lockern das Ambiente weiter auf. Ein echtes Kleinod, das unter anderem im Jahr 2004 vom französischen Ministerium für Kultur und Kommunikation als „bemerkenswerter Garten“ (jardin remarquable) ausgezeichnet worden ist. Im Jahr 2007 kam außerdem die Eintragung des Gartens als „historisches Monument“ hinzu.

Kerdalo italienische Grotte

Die italienische Grotte der “Gärten von Kerdalo”, oder auch: Faszinierend grün!

Wolkonsky nicht der einzige Geehrte

Ehrungen, die posthum erfolgten, da Wolkonsky bereits im Jahr 1997 verstarb. Im Gegensatz zu der Ehrung, die ihm der französische Züchter Claude Bellion zuteilwerden ließ. Im Jahr 1995 benannte Bellion eine neu gezüchtete Fliedersorte nach dem Künstler. Die Syringa vulgaris ΄Prince Wolkonsky΄ dürfte ihren „Namensursprung“ sehr gefreut haben. Denn schön ist die Sorte zweifelsohne: Rote bis magentafarbene Blüten entwickeln sich aus purpurfarbenen Knospen – eine tolle Kombination für jeden Garten.

Prince_Wolkonsky_Blüten

Die Syringa vulgaris “Prince Wolkonsky” blüht in einem wunderschönen Purpur.

Übrigens ist Prinz Wolkonsky nicht der einzige in Frankreich aktive adelige Gartenbaukünstler, der von Monsieur Bellion für sein Lebenswerk mit einer „eigenen“ Fliedersorte geehrt worden ist: Die norwegisch-rumänisch-moldavische Prinzessin Greta Sturdza begann im Jahr 1957 in der Normandie mit dem Bau der „Jardins de Vasterival“. Mittlerweile ist auch dieser Garten, der rund um das ehemalige Wohnhaus des Komponisten Albert Roussel entstanden ist, zu einer veritablen Touristenattraktion geworden. Beide Gärten sind für einen Besuch sehr zu empfehlen – vor allem, wenn Sie sowieso schon in der Gegend Urlaub machen. Wenn das nicht möglich ist: Wir haben beide nach den Gartenkünstlern benannten Fliedersorten auch bei uns im Shop, was zumindest ein kleines Trostpflaster sein dürfte.

Vasterival

Erst einmal nur ein Foto der “Gärten von Vasterival”. In einem kommenden Artikel werde ich mich noch genauer mit der faszinierenden Person “Princesse Sturdza” auseinandersetzen.

Einpflanzen im Spätsommer möglich Die Hitze und ihre Folgen

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Es waren ja schon wirklich einige verrückte Wochen, die wir Ende Juli / Anfang August erlebt haben. Auf der einen Seite ein Sommer, wie man ihn sich eigentlich vorstellt: Viel Sonne und Hitze. So häufig, wie möglich nach der Arbeit zum Badesee oder ins Schwimmbad. Die Wochenenden gerne mal an der Nordsee verbracht. Perfekt, oder?

Nun habe ich als Biologin natürlich noch einen etwas anderen Blick auf einen so schönen Sommer, der bei mir eher gemischte Gefühle auslöst. Jedes Mal, wenn ich nur an einem Rasen vorbeigefahren bin, der total braun und abgestorben ausgesehen hat, zog sich bei mir schon so Einiges zusammen. Und ehrlicherweise möchte ich auch gar nicht so genau wissen, wie viele Zierpflanzen in Deutschland aufgrund der Hitze eingegangen sind.

Syringa vulgaris

Erste Wurzeltriebe bereits im Topf

Wir haben in dieser Situation insofern Glück im Unglück, dass wir nach wie vor ausreichend Zeit haben, die kaputten Pflanzen zu ersetzen und vor dem Winter einzupflanzen, so dass eventuell schon im kommenden Frühjahr neue Blüten zu erwarten sein können. Und bevor Sie jetzt mit dem Einwand des Einkäufers kommen, mit dem wir letztens bei einem Handelshaus konfrontiert waren: „Fliederpflanzen im Herbst? Sind Sie verrückt?“ Nein bin ich nicht und ja – das geht sogar besser, als im Frühjahr! Grundsätzlich habe ich zu dieser Thematik auch schon einmal ein Video erstellt, das ich hier noch einmal präsentieren möchte. Und das nach wie vor in unserer YouTube-Bibliothek zu finden ist.

 

 

Kurz noch einmal zusammengefasst: Sie können Flieder und andere ornamentale Sorten natürlich auch im Spätsommer und im Herbst einpflanzen. Sofern sie bereits im Topf verkauft werden, hatten sie zuvor schon Gelegenheit, erste Wurzeltriebe zu bilden. Die Pflanze hat also auch im Herbst noch ausreichend Zeit, es sich in Ihrem Garten „gemütlich zu machen.“ Bis zum ersten Frost sind die Sorten etabliert und können den Winter überstehen. Gerne auch mit einigen zusätzlichen Handgriffen, über die ich im vergangenen Jahr bereits geschrieben habe. Den Blogbeitrag dazu finden Sie hier.

Syringa vulgaris Mount Baker

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